DIHK nach drei Jahren Brexit: «Ein wirtschaftliches Desaster»
Der Brexit ist nach Ansicht der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) sowohl für Grossbritannien als auch die EU ein «wirtschaftliches Desaster».

Das Wichtigste in Kürze
- Für deutsche Unternehmen herrsche weiterhin eine erhebliche Planungs- und Rechtsunsicherheit, sagte DIHK-Präsident Peter Adrian zum dritten Brexit-Jahrestag der Deutschen Presse-Agentur.
«So besteht die Gefahr von Handelskonflikten, weil Grossbritannien sich vom EU-Austrittsabkommen distanziert.»
Insbesondere die britischen Pläne, von EU-Regeln abzuweichen, etwa beim Datenschutz oder bei Lebensmitteln seien eine Belastung für deutsche Unternehmen, sagte Adrian weiter. Dies sei auch in den Handelszahlen zu beobachten: «Während Grossbritannien im Jahr 2016 noch drittwichtigster Exportmarkt Deutschlands war, ist das Land im Jahr 2022 auf Platz acht abgerutscht.»
Am 31. Januar 2020 war Grossbritannien nach 47 Jahren Mitgliedschaft aus der EU ausgetreten. Laut DIHK haben deutsche Unternehmen mehr als 2100 Niederlassungen in Grossbritannien und beschäftigen mehr als 400 000 Mitarbeiter. Britische Unternehmen wiederum hätten in Deutschland 1500 Niederlassungen und knapp 300 000 Mitarbeiter. «Es steht für die Wirtschaft auf beiden Seiten des Kanals viel auf dem Spiel», sagte Adrian.