EU-Kommission genehmigt Kauf von Fitnessuhren-Hersteller Fitbit durch Google
Die EU-Kommission hat die Übernahme des Fitnessuhren-Herstellers Fitbit durch den US-Internetriesen Google unter Auflagen genehmigt.
Google habe Zusagen gemacht, durch die «der Markt für Wearables offen und wettbewerbsfähig bleiben», erklärte die für Wettbewerb zuständige Vizepräsidentin Margrethe Vestager am Donnerstag. Insbesondere bei der Behandlung persönlicher Daten von Fitbit-Nutzern hat sich Google demnach bewegt.
Die EU-Kommission hatte im August eine vertiefte Prüfung der Fusionspläne eingeleitet. Im Vordergrund standen Bedenken, die Übernahme könne die Position von Google auf den Online-Werbemärkten weiter stärken. Der US-Konzern könnte nach der Übernahme von Fitbit demnach viele neue personenbezogene Daten sammeln, auswerten und für die Schaltung zielgenauer Werbung verwenden.
Google habe nun zugesichert, durch Fitnessuhren und ähnliche Geräte gesammelte Daten europäischer Nutzer getrennt von Daten aus anderen Quellen zu speichern und nicht für Werbezwecke zu verwenden. Nur nach expliziter Einwilligung sollen Fitbit-Daten auch im Google-Konto von Nutzern gespeichert und von anderen Google-Diensten wie der Suchmaschine, Google Maps oder YouTube verwendet werden können.
Des Weiteren sah die Kommission das Risiko, dass Google künftig die Interoperabilität von Geräten anderer Hersteller mit Smartphones einschränken könnte, die Googles Betriebssystem Android verwenden. Auch auf diese Bedenken ging das US-Unternehmen nach Kommissionsangaben mit ausreichenden Zusicherungen ein. Etwa soll die Nutzererfahrung mit Geräten von Drittanbietern nie durch Warnungen oder Fehlermeldungen beeinträchtigt werden.
Die Verpflichtung haben zunächst eine Gültigkeit von zehn Jahren, die auf Verlangen der Brüsseler Behörde verlängert werden kann. Ausserdem soll «vor Abschluss der Transaktion ein Treuhänder ernannt werden, der die Umsetzung der Verpflichtungen überwachen wird». Dieser Treuhänder wird demnach umfassenden Zugang zu firmeninternen Informationen haben.
Google hatte den Kauf von Fitbit für 2,1 Milliarden Dollar (1,7 Milliarden Euro) im November vergangenen Jahres bekanntgegeben. Das im kalifornischen San Francisco ansässige Unternehmen Fitbit ist ein führender Hersteller sogenannter Fitness-Tracker sowie von Smartwatches. Beide Bereiche sind bisher Schwachpunkte des Google-Konzerns.