Ferien bald nur noch für Reiche möglich?
Wer künftig verreisen will, muss deutlich tiefer in Tasche greifen. Grund dafür ist nicht nur die Corona-Pandemie, sondern auch der Klimawandel.
Das Wichtigste in Kürze
- Ferien dürften in naher Zukunft teurer werden, meinen Experten.
- Grund dafür ist die Corona-Pandemie, aber auch der Klimawandel.
Sonne, Strand und Meer – wer träumt nicht davon? Nach zwei Jahren Pandemie ist das Fernweh so gross wie noch nie. Doch nicht nur die immer wieder steigenden Fallzahlen, auch die erhöhten Preise machen vielen Reiselustigen einen Strich durch die Ferienplanung.
Denn: «Kurz- bis mittelfristig werden Ferien eher teuer bleiben – wenn nicht sogar teurer.» Dies sagt Stefan Forster, Leiter der Forschungsgruppe für Landschaft und Tourismus der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW).
Auch Swiss vermutet Preisaufschlag
Die Gründe dafür sind vielseitig. Einerseits habe die Pandemie den Reiseveranstaltern wie auch den touristischen Leistungsträgern gezeigt, wie anspruchsvoll und risikoreich die Ferienplanung ist. Entsprechend teurer würden die Dienstleistungen.
Auf der anderen Seite ist bei den Reisenden der Wunsch nach Beratung und Sicherheit markant gestiegen. Was die Preise ebenfalls anhebt.
So sind Kundinnen und Kunden zunehmend bereit, für hochwertigere Leistungen auch mehr Geld zu bezahlen. Wie Mediensprecherin Constanze Andrianello auf Anfrage von Nau.ch bestätigt.
Langfristig ist für Tourismusexperte Forster aber vor allem die Nachhaltigkeit und der Klimawandel für die Preisentwicklung entscheidend. «Aus dieser Perspektive wird Reisen künftig sogar teurer werden müssen», betont er. Das betreffe vor allem Fernreisen mit dem Flugzeug, die die CO2-Bilanz besonders stark belasten.
«Dass die Flugpreise mittelfristig wieder steigen werden», davon geht auch die Swiss aus. Entscheidend für die Preisentwicklung seien aber Angebot und Nachfrage – und nicht der Klimawandel.
Hochsaison bleibt teuerster Kostenpunkt
Auch der Schweizer Tourismus-Verband sieht eher den Umschlag als massgebenden Indikator für steigende Preise. «Kommt es zu einer Normalisierung der Pandemiesituation wird die Nachfrage nach Ferien steigen», so Mediensprecherin Martina Bieler. «Das hätte höhere Preise zur Folge.»
Mit höheren Preisen sei deshalb vor allem in der Hochsaison zu rechnen, während die Nebensaison weiterhin günstiger bleiben dürfte.