Flyer entlässt 150 Mitarbeiter: E-Bike-Produktion vor dem Aus
Schweizer E-Bike-Hersteller Flyer plant massive Stellenkürzungen und Produktionsverlagerung ins Ausland. 150 Arbeitsplätze in Huttwil sind gefährdet.
Der Schweizer E-Bike-Hersteller Flyer steht vor einer drastischen Umstrukturierung. Am Mittwoch gab die Firma bekannt, rund 150 Arbeitsplätze am Standort Huttwil abzubauen.
Dies geht aus Berichten verschiedener Schweizer Medien hervor. «Blick» zufolge hat die deutsche Muttergesellschaft ZEG ein Konsultationsverfahren eingeleitet.
Die Kündigungen sollen wohl noch diesen Monat erfolgen.
Schock für die Belegschaft
Die Massnahmen seien eine Reaktion auf die «weiterhin schwierige Marktsituation in der Fahrradbranche», wie das Unternehmen mitteilt.
Die Nachricht traf die 170 Mitarbeitenden in Huttwil hart. «Wir sind schockiert, dass schon wieder eine neue Restrukturierung notwendig ist», zitiert «Blick» einen Angestellten.
Bereits im Vorjahr Stellen abgebaut
Erst im Vorjahr hatte Flyer bereits 80 Stellen abgebaut. Nun steht offenbar die gesamte Schweizer Produktion vor dem Aus.
Die deutsche Eigentümerin ZEG bestätigt laut «20 Minuten», dass «der Stellenabbau grosser Teile der aktuellen Belegschaft geprüft» werde.
Ungewisse Zukunft
Flyer gilt als Pionier der E-Bike-Branche. Das Unternehmen betreibt in Huttwil die grösste Veloproduktion der Schweiz.
Noch im September hatte CEO Andreas Kessler gegenüber «Blick» betont, am Standort Schweiz festhalten zu wollen.
Nun soll die Produktion nach Deutschland verlagert werden. Genaueres ist aber noch nicht bekannt.
Branchenweite Probleme
Flyer ist nicht der einzige E-Bike-Hersteller mit Schwierigkeiten. «Electrive.net» berichtet von Insolvenzen bei VanMoof, Vässla und Onomotion.
Die Nachfrage nach E-Bikes ist seit 2023 rückläufig. Dies nach Jahren stetigen Wachstums und Rekordverkäufen während der Pandemie.
ZEG verspricht laut «20 Minuten», die betroffenen Mitarbeitenden im Falle von Entlassungen mit einem Sozialplan zu unterstützen.
Reaktionen und Ausblick
Die Gewerkschaften haben sich bisher nicht zu den geplanten Massnahmen geäussert. Auch von Seiten der lokalen Politik gibt es noch keine offiziellen Stellungnahmen.
Das eingeleitete Konsultationsverfahren soll den Arbeitnehmerschutz bei Massenentlassungen sicherstellen. Die Mitarbeitenden haben die Möglichkeit, Vorschläge einzubringen.
Die endgültige Entscheidung über die Zukunft des Standorts Huttwil steht noch aus. Flyer und ZEG haben weitere Informationen für die kommenden Wochen angekündigt.