Handel mit Aktien von chinesischem Immobilienentwickler Kaisa erneut ausgesetzt
Die Lage auf dem chinesischen Immobilienmarkt bleibt weiter kritisch: An der Börse in Hongkong wurde am Mittwoch der Handel mit Aktien des hochverschuldeten Immobilienentwicklers Kaisa ausgesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Unternehmen nennt bevorstehende Ankündigung als Grund.
Nach Angaben der Börse erfolgte der Handelsstopp auf Wunsch des Unternehmens. Kaisa nannte als Grund dafür die anstehende Veröffentlichung einer Ankündigung, die «Insider-Informationen» beinhalte.
Es ist bereits das zweite Mal, dass der Handel mit Kaisa-Aktien in den vergangenen Monaten ausgesetzt wurde. Das Unternehmen steht zwar bezogen auf den Umsatz lediglich auf Rang 27 der grössten Immobilienfirmen der Volksrepublik - ist aber eines der am höchsten verschuldeten Unternehmen in dem Sektor.
Im November hatte Kaisa seinen Gläubigern eine Umschuldung vorgeschlagen, um so die Rückzahlungsfrist für ausstehende Verpflichtungen zu verlängern. Die nötige Zustimmung von 95 Prozent der Gläubiger wurde aber nicht erreicht.
Hintergrund der Krise im chinesischen Immobiliensektor ist, dass die Führung in Peking vor mehreren Monaten damit begonnen, den Bereich schärfer zu regulieren, um die Spekulation mit Gebäuden einzuschränken. So will die Partei auch soziale Unruhen wegen stetig steigender Preise für Häuser und Wohnungen verhindern. Die Unternehmen haben seitdem Schwierigkeiten, neue Kredite aufzunehmen.
Die grösste Gefahr für den Immobilienmarkt geht vom Immobilienriesen Evergrande aus, der nach Jahren einer auf Pump finanzierten Expansion auf einem Berg von Schulden in Höhe von 260 Milliarden Euro sitzt und ebenfalls grosse Schwierigkeiten hat, seine Kredite zu bedienen.