Inflation in Grossbritannien gibt nach
Der Preisauftrieb in Grossbritannien verlangsamt sich im Juni deutlich stärker als erwartet. Der britische Pfund reagiert mit Kursverlusten.
Das Wichtigste in Kürze
- In Grossbritannien hat sich die Inflation im Juni deutlich abgeschwächt.
- Die schwächere Inflation führte zu Kursverlusten des britischen Pfunds.
- Die erwartete Geldpolitik der lokalen Zentralbank hängt von der Inflationsentwicklung ab.
In Grossbritannien hat sich der Preisauftrieb im Juni deutlicher abgeschwächt als erwartet. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um 7,9 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London bekannt gab. Im Vormonat hatte die Rate noch 8,7 Prozent betragen. Analysten hatten im Schnitt mit einer etwas moderateren Abschwächung auf 8,2 Prozent gerechnet.
Das britische Pfund reagierte auf die schwächere Inflation mit Kursverlusten gegenüber US-Dollar und Euro.
Weitere Zinsanhebungen erwartet
Hintergrund ist die erwartete Geldpolitik der britischen Zentralbank: Aufgrund der immer noch hohen Teuerung werden von ihr weitere Zinsanhebungen erwartet. Sinkt die Inflation aber rascher als erwartet, könnte das ihre Neigung zu weiteren Zinsanhebungen dämpfen. Höhere Zinsen beflügeln eine Währung – und umgekehrt.
Die Statistiker erklärten den schwächeren Preisauftrieb vor allem mit niedrigeren Kraftstoffpreisen. Lebensmittel hätten sich zwar weiter verteuert, allerdings nicht mehr so stark wie noch im Vorjahresmonat. Nicht nur die Gesamtteuerung ging zurück, auch die Inflation ohne Energie und Lebensmittel. Viele Fachleute halten diese sogenannte Kernteuerung für aussagekräftiger als die Gesamtrate.