Inflation: Schweizer haben weniger Geld im Portemonnaie
Schweizer hatten 2018 unter dem Strich weniger im Portemonnaie als 2017 – das trotz höheren Löhnen. Grund ist die Inflation.
Das Wichtigste in Kürze
- 2018 hatten Schweizer weniger Geld im Portemonnaie als im Jahr davor.
- Dies trotz durchschnittlich höheren Löhnen.
- Grund ist die Inflation, die höher ausfiel als berechnet.
Schweizer Angestellte hatten im Jahr 2018 unter dem Strich weniger im Portemonnaie als noch 2017. Zwar stiegen die Löhne auf dem Papier im Schnitt um 0,5 Prozent. Doch für dieses Geld konnte man sich aufgrund der Teuerung weniger kaufen.
Die Anpassung der Löhne an die Teuerung bei den Lohnverhandlungen spielt eine wichtige Rolle, doch verschätzten sich die Ökonomen.
Inflation höher als gedacht
Während der Lohnrunde Ende 2017 wurde die Inflation noch auf 0,2 Prozent geschätzt. Sie belief sich schliesslich auf 0,9 Prozent, sodass die um die Preiserhöhungen korrigierten Reallöhne um 0,4 Prozent sanken. Das zeigen die neuen Zahlen des Bundesamts für Statistik, die Heute Dienstag veröffentlicht wurden.
Die Reallöhne seien bereits das zweite Jahre in Folge zurückgegangen, schrieb das BFS. 2017 war die Kaufkraft der Löhne um 0,1 Prozent gesunken.
Davor allerdings hatten die Arbeitnehmenden in der Schweiz profitiert: Über die letzten fünf Jahre hinweg betrachtet sind die Löhne laut BFS durchschnittlich um 0,6 Prozent gestiegen.
Industriesektor muss Gürtel enger schnallen
Im letzten Jahr mussten vor allem in der Industrie tätigen Personen ihren Gürtel enger schnallen. Denn im Industriesektor erhöhten sich die Nominallöhne mit 0,3 Prozent noch schwächer als in der Gesamtwirtschaft.