Katerstimmung nach schlechter IWF-Prognose für Grossbritannien
Während in Grossbritannien Katerstimmung herrscht, ist die restliche Welt erleichtert. Grund dafür ist die Konjunkturprognose des Internationalen Währungsfonds.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut den IWF-Experten wird die britische Wirtschaft dieses Jahr schrumpfen.
- Dies löst in Grossbritannien Katerstimmung aus.
Die Konjunkturprognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat für 2023 in grossen Teilen der Welt Erleichterung ausgelöst. Jedoch herrscht im Vereinigten Königreich Katerstimmung. Nach Einschätzung der IWF-Experten wird die britische Wirtschaft dieses Jahr nicht wachsen, sondern um 0,6 Prozent schrumpfen.
Das Land bildet damit das Schlusslicht in der am Dienstag veröffentlichten IWF-Betrachtung. Es schneidet selbst schlechter ab als das wegen seines Angriffskriegs auf die Ukraine mit weitgehenden Sanktionen belegte Russland. Hintergrund für die düsteren Aussichten seien die sparsame Steuer- und Geldpolitik. Ausserdem noch immer hohe Energiepreise, die den Geldbeutel der Haushalte belasten, so die Einschätzung der IWF-Experten.
Die IWF-Zahlen zeigten, dass Grossbritannien nicht immun sei gegenüber Druck, dem fast alle entwickelten Volkswirtschaften ausgesetzt seien. Dies sagte der britische Finanzminister Jeremy Hunt dem Nachrichtensender Sky News. Er verwies auf langfristige Prognosen, wonach Grossbritannien schneller wachsen soll als Deutschland und Japan.
Mangel an Arbeitskräften
Für die konservative britische Regierung ist die Prognose am dritten Jahrestag des EU-Austritts wenig schmeichelhaft. Das schwache Wachstum sei vor allem auf den Mangel an Arbeitskräften zurückzuführen. Dies sagte der Direktor des Institutes for Fiscal Studies, Paul Johnson, der BBC am Dienstag.
Auslöser dafür sei unter anderem der Brexit gewesen, der Einwanderung aus der EU erheblich erschwerte. Der EU-Austritt habe aber auch andere Herausforderungen mit sich gebracht, die das britische Wirtschaftswachstum hemmen. Unter anderem leide die britische Konjunktur unter der politischen Instabilität des Landes in den vergangenen Jahren.