Nestlé: Chef Laurent Freixe «ist keine Übergangslösung»

Keystone-SDA
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Vevey,

Nach dem Abschied von Max Schneider bekommt Nestlé eine neue Führung: Laurent Freixe ist seit vier Jahrzehnten im Unternehmen und seit 16 Jahren in der Leitung.

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Das Logo des Schweizer Lebensmittelriesen Nestlé am Hauptsitz des Unternehmens in Vevey, Schweiz, am Samstag, den 24. August 2024. - keystone/Jean-Christophe Bott

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Verabschiedung von Max Schneider bekommt Nestlé eine neue Führung.
  • Laurent Freixe ist seit 16 Jahren in der Leitung und seit vier Jahrzehnten im Konzern.
  • Verwaltungsratspräsident Bulcke bestätigt, dass Freixe «keine Übergangslösung» sei.

Laurent Freixe ist neuer Nestlé-Chef und wird den Konzern unbefristet leiten. «Nein, er ist keine Übergangslösung», gab der Verwaltungsratspräsident des Konzerns, Paul Bulcke, im Interview mit der «NZZ am Sonntag» bekannt. «Übergangslösungen sind nie gut», so Bulcke.

Der Verwaltungsratspräsident wies damit entsprechende Spekulationen zurück. Freixe sei mit 62 Jahren jung. Mit seinen 16 Jahren Erfahrung in der Konzernleitung sei er von der ersten Minute an einsatzfähig und voll verantwortlich, so Bulcke. Dem «Handelsblatt» zufolge ist Freixe bereits seit vier Jahrzehnten im Konzern.

Führungswechsel bei Nestlé mit sofortiger Wirkung

Ungewöhnlich abrupt hatte der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller am Donnerstag den Chefwechsel bekannt gegeben. Mark Schneider musste mit sofortiger Wirkung gehen. Sein Nachfolger wird der bisherige Lateinamerika-Chef Freixe. An der Börse sorgte der Wechsel für Verunsicherung und Spekulationen. Analysten gingen davon aus, dass der 62-jährige Konzernchef nur eine Übergangslösung sein könne.

Nestlé
Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat am Donnerstag, 22. August 2024, Laurent Freixe, derzeit Chef der Zone Lateinamerika, per 1. September 2024 zum neuen CEO ernannt. Mark Schneider wird das Unternehmen verlassen. (Archivbild) - keystone/Nestlé

Der Entscheid sei aber nicht abrupt gefallen, wie aus dem Interview hervorging. «Wir sind in diese Situation hineingewachsen», sagte der Verwaltungsratspräsident. Viele Faktoren auf beiden Seiten hätten eine Rolle gespielt, sagte der Schweiz-Belgier.

Der Aktienkurs habe die Entscheidung nicht diktiert, sagte Bulcke. Die Entwicklung bei Nestlé war zuletzt unterdurchschnittlich. Die Aktie fiel diesen Monat erstmals seit 2019 wieder unter die Marke von 90 Franken. Der Chefwechsel kam deshalb in Analystenkreisen nicht ganz überraschend.

Freixe bietet eine «überzeugende strategische Richtung»

Bulcke begründete den Schritt auch mit einer Kombination von Eigenschaften, die nötig seien, um den Konzern in die Zukunft zu führen. Dazu gehöre eine «überzeugende strategische Richtung», die intern und extern verstanden werde. Zudem bedinge es die «Leidenschaft für unsere Marken, das Marketing und die Konsumenten», sagte der Verwaltungsratspräsident. Freixe bringe diese Merkmale mit.

Umgekehrt bedeute es nicht, dass Schneider dieses Verständnis nicht habe, sagte Bulcke. «Jede Person bringt unterschiedliche Stärken mit», sagte er und hob unter anderem Schneiders Managementfähigkeiten und sein Verständnis für Gesundheitsthemen hervor.

Auch nach seinem Ausscheiden wolle Nestlé an der von Schneider ausgebauten Gesundheitssparte festhalten. Das Unternehmen habe mit diesem Bereich Neuland betreten. Damit sei das Risiko verbunden, dass auch mal auch etwas schief gehen könne, sagte Bulcke.

Neue Ziele bei Kernmarken und -produkten

Bei der Ankündigung des Chefwechsels hatte sich die Konzernspitze noch bedeckt zu den genauen Zielen des neuen Chefs gehalten. Freixe und Bulcke sagten in ersten Telefonaten mit Medien und Analysten, das Unternehmen werde sich voll auf seine Kernmarken und -produkte konzentrieren und auf organisches Wachstum setzen.

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Der bald 70-jährige Verwaltungsratspräsident beabsichtige selbst so lange in der in Vevey VD ansässigen Firma tätig zu sein, wie er für sie nützlich sei. «Wenn nicht, bin ich weg», sagte Bulcke.

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