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Northvolt: Kostet Insolvenz den Steuerzahler 620 Millionen Euro?

Fabia Söllner
Fabia Söllner

Deutschland,

Die Pleite des schwedischen Batterieherstellers Northvolt könnte deutsche Steuerzahler 620 Millionen Euro kosten.

Northvolt galt hinsichtlich der Batterieproduktion für E-Autos lange Zeit als grosser Hoffnungsträger der europäischen Automobilindustrie. (Symbolbild)
Northvolt galt hinsichtlich der Batterieproduktion für E-Autos lange Zeit als grosser Hoffnungsträger der europäischen Automobilindustrie. (Symbolbild) - Frank Molter/dpa

Die Insolvenz von Northvolt droht für deutsche Steuerzahler teuer zu werden. 620 Millionen Euro, die der Staat dem Unternehmen gab, sind vorerst verloren. Dies geht aus einem Schreiben von Finanzstaatssekretär Steffen Meyer (SPD) hervor, berichtet «Handelsblatt».

Northvolt plante eine Batteriezellenfabrik in Heide, Schleswig-Holstein. Die Bundesregierung wies ihre Förderbank KfW an, dem Unternehmen mit einer 600-Millionen-Euro-Wandelanleihe zu helfen.

Das schwedische Unternehmen steckt in Schwierigkeiten. Qualitäts- und Kostenprobleme in einem schwedischen Werk führten zu Auftragsverlusten. Northvolt startete ein Restrukturierungsverfahren nach US-Insolvenzrecht.

Sofortige Rückzahlungsforderung

Meyer schreibt: «Auch wenn die deutsche Projektgesellschaft in Heide nicht unmittelbar betroffen ist, so wurde mit der Eröffnung des Chapter-11-Verfahrens der Rückzahlungsanspruch der KfW aus der Wandelanleihe sofort fällig.»

Wirtschaftsminister Robert Habeck (r.) mit Northvolt-Chef Peter Carlsson in Vasteras in Schweden.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (r.) mit Northvolt-Chef Peter Carlsson in Vasteras in Schweden. - Britta Pedersen/dpa

Der Bund muss der KfW 620 Millionen Euro ersetzen. Dies umfasst die 600-Millionen-Euro-Anleihe plus 20 Millionen Euro Zinsen. Laut Meyer war die Anleihe im Bundeshaushalt bisher nur mit 950'000 Euro abgesichert.

Vor einigen Monaten eröffneten Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) feierlich den Bau der Batteriefabrik in Heide.

Sanierungschancen für Northvolt

Es besteht die Möglichkeit, dass Northvolt die 620 Millionen Euro zurückzahlt. Dies erfordert jedoch eine erfolgreiche Sanierung, einschliesslich neuer Investoren. Habeck deutete kürzlich Gespräche mit potenziellen Interessenten an.

Der Bund muss keine zusätzlichen Kredite für die Ausgleichszahlung aufnehmen. Das Bundeswirtschaftsministerium plant, den Betrag im eigenen Haushalt einzusparen.

Northvolt
Northvolt ringt seit längerem mit seinen Finanzen. (Archivbild) - Britta Pedersen/dpa

Die Hälfte der 600 Millionen Euro hat der Bund über Schleswig-Holstein rückabgesichert. Das Land muss für 300 Millionen Euro des Ausfalls aufkommen.

Die direkte Förderung von Bund und Land für den Fabrikbau bleibt unberührt. Sie beträgt knapp eine Milliarde Euro. Von dieser Subvention ist bisher noch kein Geld geflossen.

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Kommentare

User #3274 (nicht angemeldet)

Wenn ich sehe wie der Steuerzahler immer noch die Altparteien wählt, habe ich null Erbarmen mit diesen.

User #5912 (nicht angemeldet)

Der steuerzahler ist dafür da zum zahlen, das war doch nie ein problem?

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