Schlittert die Schweiz in eine Kirschen-Krise?

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Basel,

Dieses Jahr startete die Schweizer Kirschen-Saison zwei Wochen zu spät. Die Folge: Viele Konsumenten sind in den Ferien – und die Frucht nicht lange haltbar.

Schweizer Kirschen
Schweizer Kirschen haben jetzt Saison. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Aktuell haben Schweizer Kirschen Hochsaison.
  • Dieses Jahr ist die Frucht zwei Wochen später dran als im Vorjahr.

Juli ist der Schweizer Kirschen-Monat. In der Regel fängt die Saison aber bereits Ende Juni an. Doch wegen dem kühlen Mai und dem heissen Folgemonat sind einheimische Kirschen dieses Jahr rund zwei Wochen zu spät dran.

Das Problem: Ausgerechnet während der Hochsaison sind viele Schweizer Konsumenten in den Ferien. Coop bewirbt die Frucht darum in den sozialen Medien: «Damit möglichst die ganze Ernte verkauft werden kann, brauchen unsere Kirschbauern eure Unterstützung», schreibt das Unternehmen auf Twitter.

Auf Anfrage von Nau erklärt Sprecherin Andrea Bergmann: «Wir sind in engem Austausch mit den Bauern und versuchen, wenn immer möglich, Hand zu bieten.»

Kischen zum Aktionspreis

Kirschen-Werbung in den sozialen Medien reicht nicht. Seit Anfang Juni hat Coop jede Woche eine Sorte Schweizer Kirschen im Angebot. «Damit so viele Schweizer Kirschen wie möglich verkauft werden», so Bergmann.

Ähnlich klingt es bei Rivalin Migros: Sprecher Patrick Stöpper erklärt gegenüber Nau: «Es gibt bereits und wird auch in den kommenden Wochen Kirschen zu Aktionspreisen zu kaufen geben.»

Schweizer Kirschen
Kirschen sind nach dem Pflücken höchstens zehn Tage haltbar. - Keystone

Kirschen können gelagert werden, allerdings nicht sehr lange. Der Schweizer Obstverband spricht von bis zu 10 Tagen. «Wenn sie unmittelbar nach der Ernte gekühlt werden», sagt Sprecherin Beatrice Rüttimann.

Sie hält fest, dass aktuell der Markt die Mengen aufnimmt. Wohl auch, weil die Detailhändler die Kirschen teils zum Aktionspreis abgeben. Verloren sind die Früchte in keinem Fall. «Allfällige Mengen, die nicht verkauft werden können, gelangen in die Verarbeitung.»

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