So riesig ist die Kunstsammlung von Christoph Blocher
200 Bilder besitzt Christoph Blocher allein von Albert Anker. In der Sammlung des SVP-Übervaters befinden sich teils millionenteure Kunstwerke.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit den 70er-Jahren sammelt Christoph Blocher Kunstwerke.
- Seine Sammlung umfasst rund 400 Bilder von Schweizer Künstler.
- Da ihm der Platz ausgeht, baut Blocher einen Bunker für seine Kunstwerke.
Christoph Blocher baut, weil er muss. Seine Kunstsammlung habe den Rahmen seines Wohnhauses gesprengt, erklärt der SVP-Übervater gegenüber Nau. Unterhalb seines Grundstücks erstellt er darum einen Bunker – für seine Bilder. Kostenpunkt: Über 11 Millionen Franken.
Alles begann Ende der 70er-Jahre mit dem Kauf einer Kohlezeichnung von Albert Anker (1831 - 1910). Heute besitzt der alt Bundesrat rund 400 Gemälde von Schweizer Künstler des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts.
200 Bilder von Anker nennt Blocher sein eigen – er hat damit die weltweit grösste Privatsammlung des Berner Malers. Der Seeländer sei einer der grössten Realisten der Schweizer Kunst, lobte Blocher ihn einst in einem Beitrag in der «Weltwoche». Und: «Seine Malerei schmettert ¬ so paradox es klingen mag ¬ ein lebensbejahendes Nein gegen die moralisierenden und schulmeisterlichen Weltverbesserer.»
Christoph Blocher hat Millionen bezahlt
Daneben enthält die Sammlung viele Werke von Ferdinand Hodler (1853 - 1918) und Giovanni Giacometti (1868 - 1933). Wie viel Wert die Bilder haben, ist unbekannt. Kunstsammler Blocher gibt sich bedeckt.
Bekannt ist, dass er für das Gemälde «Turnstunde in Ins» 7,5 Millionen Franken bezahlt hat. Mit 20 Millionen Franken am meisten legte er für Hodlers «Der Grammont in der Morgensonne» hin.
«Es ist für mich keine Kapitalanlage. Ich kaufe Kunst ihrer Schönheit wegen und der Freude, die sie mir bringt», erklärte der Politiker einst dem «Sonntagsblick». Sein Vater habe ihn früh für die Kunst begeistert, in dem er Sonderdrucke des «Beobachters» daheim aufhängte. «Das hat mich fasziniert.»
Vor vier Jahren präsentierte Christoph Blocher einen Teil seiner Sammlung zum ersten mal der Öffentlichkeit. Rund 80 Bilder wurden im Museum Oskar Reinhart in Winterthur präsentiert. «Mindestens» eine halbe Milliarde Franken hätten die ausgestellten Gemälde Wert, schätzte die «Weltwoche» damals.
Ein Teil der Sammlung ist bald wieder öffentlich zugänglich. Vom Dezember 2019 bis Juni 2020 in der Fondation Pierre Gianadda in Martigny VS. Ausgestellt werden, so die Worte von Blocher, rund «120 Meisterwerke».