Der Vorsorgeindex der UBS ist weiter stark gesunken. Die Hauptherausforderung sieht die Bank in den nächsten Jahren in der Alterung der Bevölkerung.
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Das Logo der UBS. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der UBS-Vorsorgeindex ist im ersten Halbjahr 2020 auf den Tiefpunkt gesunken.
  • Die Rentnerpopulation wird in den kommenden Jahren die grösste Herausforderung sein.
  • Steuerreform und AHV-Finanzierung sind laut der UBS lediglich eine Verschnaufpause.
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Der Zustand des Schweizer Vorsorgesystems hat sich weiter verschlechtert und einen neuen Tiefpunkt erreicht. Nach einer leichten Erholung im Jahr 2019 machte die Corona-Krise im ersten Semester 2020 die Verbesserungen jäh wieder zunichte. Sowohl die erste wie auch die zweite Säule befinden sich weiter in Schieflage.

Vorsorgeindex endet 2020 auf tiefstem Stand

Die seit 2016 anhaltende Talfahrt des UBS-Vorsorgeindex Schweiz hat sich weiter fortgesetzt. Nun endet sie im ersten Halbjahr 2020 erneut auf einem Allzeittief. Die schreibt die UBS am Dienstag in einer Studie zum Zustand des Vorsorgesystems.

Sergio Ermotti
UBS-Chef Sergio Ermotti spricht an einer Pressekonferenz in Zürich. - Keystone

Zwar habe es 2019 eine Verschnaufpause gegeben, dank Reformvorschlägen, herausragender Börsenperformance und robustem Wirtschaftswachstum. Doch die Corona-Krise habe dies rasch in den Schatten gestellt. Am schwersten ins Gewicht fällt laut der UBS der Einbruch des Subindex Wirtschaftsentwicklung. Das ist insbesondere auf die schlechten Arbeitsmarktdaten, höhere Schulden und die rasant einbrechende Wirtschaftsdynamik zurückzuführen.

Starke Börsenentwicklung sorgt für Verbesserung der Finanzen

Die anderen drei Subindizes steuerten ebenfalls seit einigen Quartalen kaum mehr einen positiven Beitrag bei. Damit gemeint sind die Finanzen, Demografie und Reform. Die Verbesserung der Finanzen im 2019 habe nicht ausgereicht, um die Lage der ersten und zweiten Säule zu verbessern. Die Steigerung ist dank der starken Börsenentwicklung zustande gekommen.

Demografische Entwicklung laut UBS das grösste Problem

Hauptherausforderung für das Vorsorgesystem bleibt laut UBS die demografische Entwicklung, das heisst die Alterung der Bevölkerung. Die Rentnerpopulation wird in den nächsten Jahren weit schneller ansteigen als diejenige der Erwerbstätigen. Dies ist bedingt durch den Eintritt der Babyboomer-Generation in den Ruhestand. Vor allem die Situation, für die im Umlageverfahren finanzierte AHV, wird dadurch verschärft, warnen die Ökonomen der Bank.

Vorsorgesystem
Der BVG-Mindestzinssatz muss alle zwei Jahre überprüft werden. (Symbolbild) - Keystone

Ein Problem sind laut den Angaben aber auch die rekordtiefen Zinsen. Denn dadurch wird verhindert, dass mit dem angesparten Kapital einigermassen vernünftige Renditen erwirtschaftet werden können.

Liquiditätsspritze gewährt lediglich Verschnaufpause

Die UBS bekräftigt ihren Ruf nach Reformen. Solche seien dringend notwendig, um die Altersvorsorge zu sichern. Die im Januar 2020 in Kraft getretene Steuerreform und AHV-Finanzierung (STAF) biete keine langfristige Lösung. Auch wenn damit der AHV jährlich zwei Milliarden Franken mehr zuflössen.

Diese Liquiditätsspritze gewähre der staatlichen Vorsorge lediglich eine Verschnaufpause. Weder die finanzielle Lücke wird dadurch geschlossen, noch stelle sie die Gerechtigkeit unter den Genrationen her.

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