Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS ist rechtlich vollzogen. Noch heute verschwinden die CS-Aktien von den Börsen. Die wichtigsten Punkte.
UBS Credit Suisse
Die Hauptquartiere von UBS und CS in Zürich. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die UBS hat den Vollzug der CS-Übernahme bekanntgegeben.
  • Ab heute sollen die CS-Aktien von der Börse verschwinden.
  • Kunden spüren davon nicht viel – zunächst...
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Seit heute Morgen ist es offiziell: «Die UBS hat den rechtlichen Abschluss der Übernahme von Credit Suisse vollzogen», schrieb die Grossbank in einem offenen Brief. Noch heute soll die CS-Aktie von der Börse verschwinden.

Aber was bedeutet das für die Kunden der in die Misere geratenen Grossbank?

Der Vollzug der Übernahme betrifft zuerst vor allem die Aktionäre. Die CS-Aktien werden noch heute von der Schweizer Börse SIX genommen. Wer noch solche Aktien besitzt, bekommt dafür automatisch UBS-Aktien zu einem Umtauschverhältnis von 22,48 zu eins. Das entspricht dem Preis von drei Milliarden Franken, den die UBS für die Aktien bezahlt.

Kunden spüren Übernahme nicht direkt

Für die Kunden ändert sich vorerst nicht viel: Die Tochtergesellschaften der Credit Suisse bleiben bestehen und werden in die UBS Group AG aufgenommen. Rein technisch bleiben CS-Konten weiterhin CS-Konten, auch Hypotheken laufen unverändert weiter.

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Sogar das Logo der Credit Suisse bleibt wohl noch einige Zeit erhalten. Namen und Erscheinungsbild können nicht so schnell geändert werden, zudem will die UBS keine Kundinnen und Kunden abschrecken.

Die Fusion spüren wird man vor allem dort, wo UBS- und CS-Filialen Tür an Tür zu finden sind. In den meisten Fällen dürfte eine der Niederlassungen geschlossen werden. Dies dürfte auch mit Stellenstreichungen verbunden sein.

10'000 Stellen gefährdet

Darüber, wie viele Angestellte entlassen werden, hat sich die UBS bislang nicht konkret geäussert. Die «Handelszeitung» schätzt aber basierend auf den angekündigten Kosteneinsparungen, dass allein in der Schweiz 10'000 Arbeitsplätze «auf der Kippe stehen». Der genaue Umfang hänge aber davon ab, wie es mit der Credit Suisse Schweiz weitergeht.

Credit Suisse UBS
Für die Übernahme der Credit Suisse zahlt die UBS drei Milliarden Franken.
Credit Suisse UBS Bundesrat
Entschieden hat das der Bundesrat – und zwar per Notrecht.
Credit Suisse UBS
Was mit dem Mitarbeitenden der Credit Suisse passiert, ist noch unklar.

Diese Frage stellt man sich auch im Ausland. Die neue Mega-Bank wird etwa vom deutschen Portal «Focus» als «gefährlichste Bank der Welt» bezeichnet. Der Grund: Wenn die UBS in Schwierigkeiten geraten sollte, müssten andere Länder und Institutionen wie etwa die Europäische Zentralbank eingreifen.

Denn die neue UBS hat eine Bilanzsumme, die zweieinhalbmal so gross ist wie das Schweizer Bruttoinlandsprodukt. Zum Vergleich: Bei der Deutschen Bank beträgt das Verhältnis nur etwa einen Drittel.

«Kaum zu stemmende Herausforderung»

«In der Schweiz wurde eine systemrelevante Bank von einer anderen systemrelevanten Bank übernommen. Das Ergebnis ist eine Megabank», zitiert «Focus» Gerhard Schick, Chef der Bürgerbewegung Finanzwende. «Bei einer massiven Schieflage dieser neuen Grossbank gäbe es weltweite Turbulenzen und für die Schweiz eine kaum zu stemmende Herausforderung

Das beschäftigt auch die Schweizer Politik, seit die Übernahme bekannt wurde. Unter anderem die SP fordert eine «Diätkur» für die Grossbank auf eine gesetzlich festgelegte Maximalgrösse.

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