Donald Trump führt die Erhöhung der Strafzölle gegen China später durch, als geplant. Als «Geste des guten Willens» erhöht er sie erst am 15. Oktober.
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US-Präsident Donald Trump (Archiv). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA plant eine Erhöhung der Strafzölle gegen Importe aus China.
  • Nun hat Präsident Donald Trump beschlossen, die Erhöhung hinauszuschieben.
  • Chinas stellvertretender Regierungschef Liu He hatte um Verschiebung gebeten.
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Die US-Regierung hat eine für den 1. Oktober angekündigte Anhebung der Strafzölle auf Importe aus China um zwei Wochen verschoben. Trump will die Zölle erst am 15. Oktober erhöhen.

Bereits eingeführte Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf chinesische Importe im Umfang von 250 Milliarden Dollar (226 Milliarden Euro) sollen nun erst am 15. Oktober auf 30 Prozent erhöht werden, wie US-Präsident Donald Trump am Mittwoch im Onlinedienst Twitter ankündigte.

Es handele sich um eine «Geste des guten Willens» im Handelsstreit, schrieb Trump. Seinen Angaben zufolge hatte Chinas stellvertretender Regierungschef Liu He um die Verschiebung gebeten. Ausserdem werde am 1. Oktober der 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik gefeiert, erklärte der Präsident.

Liu He
Der Vizeministerpräsident Chinas, Liu He, bat Trump um eine Aufschiebung der Zoll-Erhöhung. - Keystone

Die chinesische Regierung hatte zuvor ihrerseits angekündigt, 16 Kategorien von US-Produkten von bereits geltenden Strafzöllen zu befreien. Die Ausnahmeregelungen sollen demnach am 17. September in Kraft treten und zunächst für ein Jahr gelten. Sie gelten unter anderem für bestimmte Medikamente, Medizinprodukte und Fischfutter.

Trump lobt Chinesen

Es war das erste Mal seit dem Beginn des Handelskonflikts zwischen den USA und China vor mehr als einem Jahr, dass China Erleichterungen für US-Produkte erlässt, die von Strafzöllen betroffen sind. Für Massen-Importgüter aus den USA wie Schweinefleisch und Sojabohnen gelten die Abgaben aber weiterhin.

Trump lobte die chinesischen Konzessionen als «grossen Schritt». Damit sandten vor geplanten neuen Handelsgesprächen im Oktober nun beide Seiten Signale der Entspannung aus.

Die beiden grössten Volkswirtschaften der Welt haben sich seit dem vergangenen Jahr gegenseitig mit massiven Strafzöllen auf Produkte im Gesamtwert von mehreren hundert Milliarden Dollar überzogen. Die Auswirkungen bekommen nicht nur die Volkswirtschaften der beiden Länder zu spüren. Der Konflikt belastet die Konjunktur weltweit.

Trump hat gedroht, bis zum Jahresende nahezu alle chinesischen Importe in die USA mit Strafzöllen belegen. Er stört sich vehement am Handelsdefizit der USA mit China und wirft dem Land unlautere Praktiken wie den Diebstahl geistigen Eigentums vor.

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