Werbung verbannt: Google und Facebook sagen Kryptowährungen den Kampf an

Michael Bolzli
Michael Bolzli

USA,

Google und Facebook verbannen Werbung für Kryptowährungen. Die Konzerne beklagen «betrügerische» Werbepraktiken. Gegenwind haben Bitcoin und Co. auch von den Staaten.

Google muss die Bewertung löschen.
Google muss die Bewertung löschen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Google und Facebook verbannen Werbung für Kryptowährungen.
  • Der Suchmaschinenbetreiber hat letztes Jahr doppelt so viele Fake-Werbungen registriert wie im Vorjahr.

«Ethereum, die heisseste Währung seit es Bitcoin gibt», sagt eine Frau in gebrochenem Deutsch vor Youtube-Videos. Oder sagte. Youtube-Mutter Google verbannt Werbung für Kryptowährungen.

Auch verwandte Dinge, etwa die Börse zum Handeln von Kryptowährungen oder Wallets dürfen demnächst nicht mehr beworben werden. Auch Werbung für andere riskante Finanzprodukte soll eingeschränkt werden. «Verletzende und aufdringende Anzeigen zu entfernen, bleibt eine Top-Priorität», schreibt ein Google-Manager in einem Blogpost.

Starke Kursschwankungen

Das hohe Interesse an Kryptowährungen hat vergangenen Dezember den Bitcoin explodieren lassen. Innert weniger Tage kletterte die beliebteste Kryptowährung auf knapp 20'000 Dollar. Heute hat ein Bitcoin weniger als die Hälfte wert. Ähnliche Achterbahnfahrten machten auch andere Digital-Währungen durch. Finanz-Experten raten nach wie vor vom Kauf ab. Bitcoin und Co. sind reine Spekulationsobjekte.

Der Google-Konzern kämpft mit betrügerischen Anzeigen. Und löscht diese regelmässig. Doch werden sie immer mehr. 2016 registrierte der Konzern 1,6 solcher Anzeigen. Letztes Jahr waren es doppelt so viele.

«Irreführende Werbepraktiken»

Auch auf Facebook werden die Kryptowährungen verbannt. Seit Ende Januar dürfen Finanzprodukte nicht mehr beworben werden, «die häufig mit irreführenden oder betrügerischen Werbepraktiken in Verbindung gebracht werden.» Was damit gemeint ist: irre Werbeversprechen der Kryptowährungs-Community.

Nicht nur die Tech-Giganten haben die Kryptowährungen auf dem Kicker. Südkorea will Kryptobörsen an die kurze Leine nehmen. Ein Verbot ist vorerst vom Tisch. China geht weiter: Hier wird der Zugang zu Kryptobörsen blockiert. Und Japan hat ein System zur Überwachung von Cyberwährungen eingeführt.

Die Krypto-Community träumt von einer Währung ohne Bank und Regulierung. Davon entfernen sich Bitcoin und Co. immer mehr.

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