Zu Intels neuen Kunden zählen Amazon und Qualcomm
Intels Dienste als Auftragsfertiger werden künftig auch von Amazon und Qualcomm in Anspruch genommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Amazon und Qualcomm werden zu Kunden von Intel, wie das Unternehmen mitteilte.
- Beide Firmen wollen dabei primär auf Intels Technik zur Chipherstellung zugreifen können.
- Die Tech-Firma hat nämlich vor kurzem neue innovative Technologien vorgestellt.
Amazons Cloud-Sparte AWS und der Chipkonzern Qualcomm, dessen Technik in zahlreichen Smartphones steckt werden zu Kunden von Intels Auftragsfertigung. AWS will nämlich bei Server-Prozessoren aus eigener Entwicklung auf Intels Technik zum Montieren von Elementen des Chipsystems setzen.
Qualcomm will auf die erste neue Transistor-Architektur von Intel seit über einem Jahrzehnt zurückgreifen, die 2024 einsatzbereit sein soll. Der Chip-Gigant stellte diese Technologie mit der Bezeichnung Intel 20A in der Nacht zum Dienstag vor.
Sie hat zwei Besonderheiten: Zum einen ist der Halbleiter rundum mit der Schaltschicht ummantelt, was die Transistoren im Chip reaktionsschneller und effizienter machen soll.
Zum anderem gelang es Intel nach eigenen Angaben zum ersten Mal, die Transistoren von der Rückseite mit Strom zu versorgen. Das senkt die Komplexität beim Verlegen der Leitungen zwischen den Transistoren, die bisher den Platz mit der Stromzufuhr teilen mussten.
Intels Innovationen sollen die Firma an die Spitze bringen
Mit den Innovationen will Intel zum Jahr 2025 wieder führend in der Chipfertigung werden. Aktuell gelten nach diversen Rückschlägen beim Branchenprimus die Auftragsfertiger TSMC und Samsung technologisch vorn.
Intel tat sich zuletzt beim Produktionsprozess für Chips mit Strukturbreiten von sieben Nanometern schwer. Je kleiner die Strukturbreite, desto mehr Transistoren passen auf eine Halbleiterscheibe. Intels 7-Nanometer-Chips rutschten nach Verzögerungen auf das Jahr 2023, während Erzrivale AMD bereits Produkte in dieser Strukturbreite im Angebot hat.
Intels Argumentation beinhaltet, dass die in der Branche verwendeten Nanometer-Angaben nur noch einen ungefähren Bezug zur Realität hätten. Deshalb lässt der Konzern sie fallen und führt eine neue Namensgebung ein.
So wird die bisherige 7-Nanometer-Technologie künftig unter der Bezeichnung Intel 4 geführt. Und der bisherige verbesserte 10-Nanometer-Chip als Intel 7. Das neue Namenssystem soll auch die Einschätzung einiger Experten widerspiegeln, dass Intels Prozessoren effizienter als Konkurrenz-Chips mit ähnlichen Strukturbreiten seien.