In sieben Tagen 32 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen
Donnerstagabend wurden in Rheinfelden die Resultate des Pilotprojekts «Aufgabeln!» zum Thema Food Waste präsentiert und diskutiert.
Ein Grossteil der Lebensmittelverluste in der Schweiz fällt in Haushalten an – schätzungsweise 90 Kilogramm jährlich pro Person. Aber: Welche Mengen an Food Waste fallen bei uns im Aargau an?
Weshalb werfen wir unser Essen weg? Diesen Fragen gingen Einwohnerinnen und Einwohner aus Rheinfelden und Wallbach im Pilotprojekt «Aufgabeln!» nach und massen im Sommer während sieben Tagen den Food Waste in ihren Haushalten.
Die Resultate wurden gestern Abend den Teilnehmenden an einer Schlussveranstaltung in Rheinfelden erstmals präsentiert und diskutiert.
Insgesamt wurden während der siebentägigen Messphase rund 32 Kilogramm Food Waste gemessen. Hochgerechnet auf ein Jahr beträgt das 26,6 Kilogramm pro Person.
Ein Pilotprojekt in Rheinfelden und Wallbach
Wie die Food Waste-Situation in zwei Aargauer Gemeinden aussieht, untersuchten im Projekt Aufgabeln! 35 Haushalte aus Rheinfelden und Wallbach.
Das Projekt führte die kantonale Fachstelle Nachhaltigkeit des Departements Bau, Verkehr und Umwelt gemeinsam mit dem Aarauer StartUp catta erstmals durch.
Die 35 teilnehmenden Haushalte (insgesamt 76 Personen) massen zwischen dem 28. August und 10. September 2023 an sieben Tagen per Küchenwaage und Web-Applikation ihren eigenen Food Waste und ergänzten diese Eingaben mit einer Begründung.
Weniger Food Waste als Schweizer Durchschnitt
Gestern Donnerstagabend präsentierte das Projektteam in Rheinfelden die Resultate der Messung und diskutierte diese mit den rund 60 Anwesenden.
Insgesamt wurden während der siebentägigen Messphase rund 32 Kilogramm Food Waste gemessen. Hochgerechnet auf ein Jahr beträgt das 26,6 Kilogramm pro Person – also rund ein Drittel dessen, was eine Person in der Schweiz im Durchschnitt jährlich an Essen wegwirft (90 Kilogramm). Am meisten Food Waste fiel beim Gemüse an.
Passend zum Rüebliland Aargau war die Karotte Spitzenreiter der weggeworfenen Gemüse. Dies ist zu einem grossen Anteil auf die Rüstabfälle zurückzuführen, da gemäss gängiger Definition von Food Waste Karottenschalen sowie auch weitere essbare Rüstabfälle zur Kategorie der vermeidbaren Lebensmittelabfälle gehören.
Wie kann Food Waste vermieden werden?
In Kleingruppen diskutierten die Teilnehmenden im Anschluss an die Präsentation der Resultate, wie Food Waste künftig vermieden werden kann.
Die Anwesenden identifizierten verschiedene Lösungsansätze und tauschten Rezepte aus, wie beispielsweise gerade unappetitlich erscheinende Rüstabfälle schmackhaft verarbeitet werden können. Abschliessend fand ein gemeinsames Abendessen aus geretteten Lebensmitteln statt.
Wie geht es weiter?
Die diskutierten Ansätze zur Vermeidung von Food Waste fliessen in einen Leitfaden, der den Teilnehmenden zugestellt wird. Die Resultate und Ergebnisse des Projekts werden in Form eines Schlussberichts öffentlich zugänglich gemacht.
Die Publikation des Schlussberichts und des Leitfadens erfolgt voraussichtlich Anfang 2024.