Grünes Licht für Cannabis-Abgabe in Basler Apotheken
Die seit Jahren von der Basler Regierung geplante medizinische Cannabis-Abgabe in ausgewählten Apotheken für eine Studie startet im kommenden Spätsommer.
Knapp 400 Teilnehmende würden ab Spätsommer im Rahmen der Studie verschiedene Cannabisprodukte wie getrocknete Cannabisblüten und Haschisch in ausgewählten Basler Apotheken kaufen können, teilte das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt am Dienstag, 19. April 2022, mit.
Die Cannabis-Produkte werden vom Schweizer Anbieter «Pure Production» in Zeiningen AG bezogen. Dieser besitzt seit Anfang 2020 vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine entsprechende Ausnahmebewilligung.
Die Teilnehmenden sollen vier Wochen vor Studienstart rekrutiert werden. Mitmachen können Personen ab 18 Jahren, die bereits Cannabis konsumieren und ihren Wohnsitz im Stadtkanton haben.
Die Anmeldung erfolgt über das ambulante Studienzentrum der Universität Basel und wird von einem Studienarzt geprüft. Weitere Informationen will das Gesundheitsdepartement zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben.
Zweieinhalb Jahre ist die Dauer der Studie
Die Studie dauert zweieinhalb Jahre und soll in erster Linie die Auswirkungen des regulierten Cannabisverkaufs auf das Konsumverhalten und die Gesundheit von Cannabis-Konsumenten liefern. Neben Basel-Stadt planen weitere Schweizer Städte und Kantone – beispielsweise die Stadt Zürich – wissenschaftliche Pilotstudien mit Cannabis.
Das baselstädtische Gesundheitsdepartement hatte bereits 2016 bekanntgegeben, ein medizinisches Cannabis-Forschungsprojekt durchführen zu wollen. Eine Umsetzung scheiterte aber an den gesetzlichen Vorgaben.
Der Bund hatte per 2021 einen Experimentierartikel zu dem Betäubungsmittelgesetz in Kraft gesetzt und somit den Weg für Pilotversuche mit reguliertem Cannabisverkauf geebnet.
Durchgeführt werden soll das wissenschaftliche Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel und der Clinical Trial Unit der Universität Basel. Die Basler Regierung bewilligte für die Durchführung des Forschungsprojekts vergangenen Oktober insgesamt 300'000 Franken.