SVP Herisau: «Werden Ausländerstimmrecht mit aller Kraft bekämpfen»

Chantal Siegenthaler
Chantal Siegenthaler

Herisau,

Die SVP Herisau ist sich sicher, vor dem Ausländerstimmrecht muss die Einbürgerung kommen. Nau im Gespräch mit Parteipräsident Christian Oertle.

Christian Oertle SVP Herisau
Christian Oertle, Parteipräsident SVP Herisau. - z.V.g.

Die Themen Einführung des Ausländerstimmrechts sowie der Voranschlag des Gemeindebudgets beschäftigen die SVP Herisau aktuell. Wir haben mit Parteipräsident Christian Oertle unter anderem über diese Themen sowie den politischen Nachwuchs gesprochen.

Nau.ch: Wofür setzt sich die SVP Herisau im Allgemeinen ein?

Christian Oertle: Die SVP Herisau setzt sich hauptsächlich für ein schönes und funktionierendes Dorf ein. Wir probieren, unsere Grundwerte der Eigenverantwortung im Dorf umzusetzen. Auch muss immer ein Auge auf den Finanzen sein. Hier gilt es Nötiges von Wünschbarem zu trennen und Investitionen müssen immer auf Nachhaltigkeit geprüft werden. Denn nur eine finanziell gesunde Gemeinde, mit einem möglichst tiefen Steuerfuss, ist für die Zukunft gerüstet.

Nau.ch: Welche Themen beschäftigen Ihre Partei aktuell?

Christian Oertle: Momentan läuft bei uns gerade die Vernehmlassung zur Überarbeitung der Gemeindeordnung. Da gibt es einige Punkte, bei denen wir versuchen etwas zu verhindern oder zu verändern.

SVP Herisau
Wahlaktion «Zubi on the road». David Zuberbühler ist Sektionsmitglied der SVP Herisau. - z.V.g.

Zum einen geht es um die Einführung des Ausländerstimmrechts sowie das aktive und passive Wahlrecht. Dies werden wir mit aller Kraft bekämpfen. Denn für uns ist klar, jeder, der sich einbürgert, hat das volle demokratische Grundrecht. Also gehen wir den Weg Einbürgerung vor Ausländerstimmrecht.

Des Weiteren wollen wir erreichen, dass der Voranschlag unseres Gemeindebudgets dem fakultativen Referendum unterliegt. Bis jetzt entscheidet der Einwohnerrat abschliessend. Dies ist eine Entmündigung des Stimmbürgers, der ja bekanntlich auch Steuerzahler ist.

Nau.ch: Was gefällt Ihnen an der Region Herisau besonders?

Christian Oertle: Da könnte ich jetzt sehr lang werden, da ich in Herisau aufgewachsen bin. Herisau hat eine spannende Ausganslage. So sind wir ländlich gelegen und haben einen ausgeprägten Dorfsinn, sind aber in nur 10 Minuten in der Stadt St. Gallen und in weiteren 30 Minuten im traumhaften Alpstein.

Standaktion Obstmarkt SVP Herisau
Standaktion der SVP Herisau am Obstmarkt. - z.V.g.

Auch das Dorf selber bietet einfach alles. Wir haben gute Einkaufsmöglichkeiten, ein gesundes Gewerbe, gute Vereinsstrukturen, gute öffentliche Verkehrsanbindungen und das Leben im Dorf ist angenehm persönlich. Ja, man kennt sich. Abschliessend kann gesagt werden, dass es sich lohnt, sich für unser Dorf einzusetzen.

Nau.ch: Wie steht es um den Nachwuchs in Ihrer Partei? Wie motivieren Sie den Nachwuchs für die Politik?

Christian Oertle: Da haben wir leider einige Probleme. Nicht, dass wir an den Leuten vorbei politisieren, viel mehr ist die Bereitschaft, sich für etwas Ehrenamtliches einzusetzen, momentan nicht sehr hoch im Kurs.

Ja, im Allgemeinen haben alle Institutionen Probleme beim Rekrutieren. Dies zieht sich übrigens durch das ganze Altersspektrum. Ich habe das Gefühl, unsere Gesellschaft ist stark egoistisch eingestellt.

SVP Herisau Sessionsrückblick
Sessionsrückblick mit Nationalrat David Zuberbühler und Lukas Reimann. - z.V.g.

Momentan ist es attraktiver zu konsumieren, als etwas für die Allgemeinheit zu tun. Ändern kann man dies nicht mit der Brechstange. Es gilt einfach weiterzumachen und zu hoffen, dass in Zukunft die Bereitschaft, sich für das Allgemeinwohl einzusetzen, wieder etwas attraktiver da steht.

Nau.ch: Was wünschen Sie sich für die Zukunft der SVP Herisau?

Christian Oertle: Da fällt mir gerade nichts ein. Den mit wünschen kommt man in der Politik und im Leben nicht sehr weit. Anpacken ist angesagt – und immer positiv denken.

Zur Person

Christian Oertle ist Präsident der SVP Herisau. Der 50-Jährige ist selbst in Herisau wohnhaft, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Zu seinen Hobbys zählen nebst Politik und Sport auch der Garten sowie das Kochen.

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