Kriens geht mit neuer Finanzstrategie in eine stabile Zukunft
Die neue Finanzstrategie in der Stadt Kriens setzt auf Stabilität, Optimierung von Investitionen und eine gesunde Verschuldung.
Wie die Stadt Kriens berichtet. will der Stadtrat die Gunst der Stunde nutzen und die Weichen stellen für eine langfristig stabile, nachhaltige Finanzpolitik. Das entsprechende Planungspapier einer Finanzstrategie 2024 bis 2028 legt er dem Einwohnerrat für die Dezember-Sitzung vor.
Finanzpolitik in Kriens war während vielen Jahren ein Kampf um Sparpakete, mit denen ein strukturelles Defizit zumindest teilweise kompensiert werden sollte. Inzwischen haben sich die Vorzeichen geändert. Die Stadt Kriens hatte dank ungeplanter Erträge die Möglichkeit, ihre finanzielle Gesamtsituation deutlich zu verbessern.
Fremdschulden konnten abgebaut werden, und ein beträchtliches Eigenkapital vergrössert den finanzpolitischen Spielraum. Dazu stehen auch alle vom Kanton Luzern zu Vergleichszwecken erhobenen Kennwerte auf grün.
Kriens passt Finanzpolitik an neue Bedingungen an
In den vergangenen Jahren hat die Stadt Kriens aus dem Kantonalen Finanzausgleich aufgrund der angespannten Finanzlage zu Beginn der 20er-Jahre Zahlungen erhalten. Nach den positiven Ergebnissen der letzten Jahresrechnungen wird die Stadt hier aber wieder zu den Gebergemeinden zurückkehren.
Diese Rückkehr im Finanzausgleich trübt zusammen mit der Normalisierung der Steuereinnahmen bei den Unternehmenssteuern die Finanzaussichten. Weil dieses Szenario nicht überraschend kommt, hat der Stadtrat die zukünftige Krienser Finanzpolitik in einem Strategiepapier festgehalten.
Die «Finanzstrategie 2024 – 28» ersetzt das bisherige Dokument «Finanzen im Gleichgewicht» und berücksichtigt die veränderten Rahmenbedingungen. «Mit Kompass in eine nachhaltige, solide Legislatur» ist die Stossrichtung des Dokumentes.
Es sieht vier Grundelemente vor:
Globalbudgets wirksam einsetzen: Das an der Realpolitik orientierte Ziel soll sicherstellen, das vorhandene in den Globalbudgets des Stadtbudgets mit maximaler Wirkung eingesetzt werden.
Steuereinnahmen sichern: Hier sieht die Stadt ein gewisses Potenzial zur Steigerung der Einnahmen, indem sich die Bautätigkeit der letzten Jahre bemerkbar macht.
Investitionen optimieren: Die Investitionen sollen so gestaffelt werden, dass Kennwerte und Zielsetzungen bei der Pro Kopf-Verschuldung eingehalten werden.
Strukturen anpassen: Die internen Strukturen sollen auf maximale Wirksamkeit hin überprüft werden.
Pro-Kopf-Verschuldung sinkt deutlich
Mit konkreten Massnahmen in diesen Bereichen soll es gelingen, die Krienser Stadtfinanzen langfristig zu stabilisieren. Während der Steuerfuss in den kommenden vier Jahren nicht ansteigen soll, will der Stadtrat die Pro-Kopf-Verschuldung unter 4000 Franken halten (Nettoverschuldung ohne Selbstfinanzierungen). Gleichzeitig sollen fast die Hälfte der heute noch bestehenden, langfristigen Verbindlichkeiten der Stadt abgebaut sein.
Diese Strategie sieht der Stadtrat als zentralen Kompass für die zukünftige Investitionspolitik. Wichtigster Orientierungspunkt dieses Kompasses soll dabei die Pro-Kopf-Nettoverschuldung ohne Selbstfinanzierungen sein. Diese sinkt mit den absehbaren Einnahmen der Gegenwart von 6900 Franken (Rechnung 2019) auf 1'287 (Budget 2025). Der entstehende Spielraum soll mithelfen, die sich abzeichnenden Veränderungen in den finanzpolitischen Vorgaben zu kompensieren.
Drei Kernziele für eine stabile Finanzpolitik
Insgesamt verfolgt der Stadtrat mit seiner Finanzstrategie drei Kernziele. Selbstfinanzierung: Das Ziel ist, alle Ausgaben durch eigene Einnahmen zu decken, um eine vollständige finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen.
Maximales Defizit begrenzen: Die Stossrichtungen setzen einen Handlungsrahmen für die Begrenzung des jährlichen Budgetdefizits, um die finanzielle Stabilität zu wahren.
Nettoschuld begrenzen: Durch die Reduktion der Verschuldung und die Begrenzung der Nettoschuld wird sichergestellt, dass die finanzielle Belastung tragbar bleibt und die zukünftige Handlungsfähigkeit nicht eingeschränkt wird.
Diese Finanzstrategie wird dem Einwohnerrat an seiner Dezember-Sitzung zur Kenntnisnahme unterbreitet.
