Mehrere Wohnungen an der Kauffmannweg 22 und 24 stehen leer. Sie gehören der Credit Suisse Anlagestiftungen. Diese verteidigen ihre Praxis.
Wohnungen
Die Wohnungen an der Kauffmannstrasse 22 stehen teils leer. - Screenshot Google Street View

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Luzerner Innenstadt stehen Wohnungen leer – trotz Wohnungsnot im Land.
  • Die Wohnungen gehören der Credit Suisse Anlagestiftungen.
  • Diese verteidigen sich, es seien Sanierungen geplant.
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Leere Wohnungen und das inmitten der Luzerner Innenstadt. Viele Wohnungen der Liegenschaft am Kauffmannweg 22 und 24 sind schon seit bis zu zwei Jahren nicht bewohnt. Gehören tun sie der Credit Suisse Anlagestiftungen, wie «PilatusToday» berichten.

Ein Anwohner der gegenüberliegenden Liegenschaft findet gegenüber «PilatusToday» klare Worte: Den Leerstand der Wohnungen sei eine Zumutung und Frechheit gegenüber der Öffentlichkeit. Vor allem in der aktuellen Zeit, in der eine Wohnungsnot herrscht. Auch würde er die «schönen Innenhofbekanntschaften» vermissen, welche er jeweils sehr schätzte.

«Geplante Sanierung»

Die Credit Suisse äussert sich gegenüber «PilatusToday» zu den Umständen: «Die leerstehenden Wohnungen am Kauffmannweg in Luzern stehen im Zusammenhang mit einer geplanten Sanierung, über welche alle Mieterinnen und Mieter bereits umfassend informiert wurden.»

«Die zurzeit 19 leerstehenden Wohnungen wurden von den vorherigen Mieterinnen und Mietern gekündigt und aufgrund der geplanten Sanierungsarbeiten nicht weitervermietet.» Weiter heisst es: «Die Baubewilligung wurde Mitte Mai mit Auflagen erteilt und der Baustart ist für den Frühling 2024 geplant. Es sind keine Kündigungen der bestehenden Mietverhältnisse geplant.»

Wohnungsnot
In vielen Schweizer Städten herrscht eine Wohnungsnot, (Symbolbild)
Luzern
Doch am Kauffmannweg in der Luzerner Innenstadt stehen viele Wohnungen leer.
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Sie gehören der Credit Suisse Anlagestiftungen und sind leer aufgrund geplanter Sanierungen, wie das Unternehmen mitteilt.

Beim Präsidenten des Mieterinnen- und Mieterverbandes Luzern NW OW UR, Mario Stübi, stösst das Vorgehen der Credit Suisse auf Kritik: «Das ist stossend und zeugt von mangelndem Gespür für die Bedürfnisse der Bevölkerung.»

Zwischennutzungen seien zweifellos möglich gewesen und durchaus ein Bedürfnis bei vielen Mieterinnen und Mieter. «Bei anderen Liegenschaftsverwaltungen ist dieses Vorgehen vor anstehenden Bauprojekten selbstverständlich, warum ist die CS dazu nicht imstande?»

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Abschliessend meint er: «Es werden Wohnungen leer gelassen, um dann später viel zu hohe Mieten zu verlangen. Die CS übernimmt keinerlei gesellschaftliche Verantwortung und schaut nur auf die Renditenerhöhung. Dabei wurde sie gerade durch Milliarden von Steuergeldern vor dem Kollaps gerettet.»

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