Hat SRF bald ein Personal-Problem? Nach Weinmann geht auch Bigna
Mit Michael Weinmann und Bigna Silberschmidt verkündet SRF gleich zwei prominente Abgänge in nur einer Woche. Was ist los am Leutschenbach?
Das Wichtigste in Kürze
- Vergangene Woche wurde das SRF-Aus von Michael Weinmann bekannt.
- Und nun das: Auch Zuschauer-Liebling Bigna Silberschmidt verlässt das Unternehmen.
- Ein Medien-Experte ordnet die prominenten Abgänge bei SRF ein.
Schon wieder ein prominenter Abgang am Leutschenbach: Bigna Silberschmidt (38) hat sich entschieden, SRF zu verlassen. Die beliebte «10 vor 10»-Moderatorin wird nur noch bis Ende Februar 2025 beim Sender tätig sein.
Nur eine Woche zuvor kam es bereits zu einer ähnlichen Meldung. Michael Weinmann kehrt SRF nach 15 Jahren ebenfalls per Ende Februar den Rücken. Der 43-Jährige moderierte das Nachrichtenmagazin «Schweiz aktuell». Im März wechselt er zur Fluggesellschaft Swiss.
«Abgänge werden medial stärker registriert»
Bereits in den letzten Jahren verliessen mehrere Aushängeschilder das Medienhaus mit Hauptsitz in Zürich. Darunter der «Mister Tagesschau» Franz Fischlin (62), der langjährige «Kassensturz»-Moderator Ueli Schmezer (63, heute Nau.ch-Kolumnist), Sportkommentator Jann Billeter (52). Auch Nicole Berchtold ging bei «G&G».
Nun sind es sogar zwei prominente Abgänge in nur einer Woche. Was ist los bei SRF? Medien-Experte Nick Lüthi ordnet die Lage auf Anfrage von Nau.ch ein.
«Es gibt immer wieder Momente, wo es innert einer kurzen Frist zu mehreren Abgängen prominenter Figuren kommt. Das ist oft auch dem Zufall geschuldet», erklärt er.
In der Regel seien es sehr unterschiedliche und individuelle Gründe, die dazu führen, dass jemand das Unternehmen verlässt. «Ausserdem werden Abgänge medial stärker registriert als die Neuzugänge, die es natürlich auch immer gibt.»
Bei SRF stehen Zeichen auf Abbau
Aber Lüthi weiss: Für Medienhäuser ist es schwieriger geworden, passendes Personal zu finden. Wer sich heute journalistisch oder medial-kreativ ausdrücken und ausleben will, könne das längst nicht mehr nur als Angestellter eines Medienunternehmens.
«Kommt dazu, dass bei der SRG und SRF die Zeichen auf Abbau stehen und das Schweizer Radio und Fernsehen daher nicht mehr a priori attraktiver erscheint als ein privates Medienunternehmen.»
Hat SRF also ein Nachwuchsproblem? Nein, sagt Nick Lüthi.
«Generell von einem Nachwuchsproblem kann man sicher nicht sprechen. Zumal das Unternehmen weiterhin sehr attraktive Arbeitsplätze anbietet und mit dem Fokus auf digitale Angebote auch mit der Zeit geht.»
Die aktuelle Transformation bei SRF stehe ganz im Zeichen der Verjüngung, der Fokus neuer Angebote liege auf einem jüngeren Publikum. «Entsprechend braucht es auch jüngeres Personal», so der Medien-Experte.
Bigna Silberschmidt ist «offen für Neues»
Während auf Michael Weinmann bereits eine neue Herausforderung wartet, weiss Bigna Silberschmidt noch nicht, was auf sie zukommt.
Sie sagt: «Ich gehe mit einem vollen Herzen – dankbar für die vielen Interviews und Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen, die abteilungsübergreifenden Projekte und die Zusammenarbeit mit wunderbaren Arbeitskolleg:innen.»
Und abschliessend: «Ich spüre, jetzt ist der Zeitpunkt da, an dem ich offen bin für Neues. Ich freue mich auf die noch kommenden Sendungen und Reportagen. Für konstruktive Geschichten brenne ich weiterhin.»