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Patrizia Laeri: So fatal war Diagnose von Partner – Ärzte erklären

Nau People
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Zürich,

Der Partner von Patrizia Laeri starb an einem Glioblastom. Ein Chefarzt erklärt gegenüber Nau.ch, was bei dem bösartigen Tumor im Gehirn passiert.

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Patrizia Laeri ist zweifache Mutter. Die Journalistin hat ihren Partner verloren. - CNN Money Switzerland

Das Wichtigste in Kürze

  • Patrizia Laeri trauert um ihren verstorbenen Lebenspartner.
  • Ihrem Beitrag zufolge starb er an einem Glioblastom.
  • Dabei wird das Gehirn schrittweise zerstört, wie ein Chefarzt erklärt.

Die ehemalige SRF-Moderatorin Patrizia Laeri (47) muss einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Ihr Lebenspartner ist nach monatelangem Kampf gegen Krebs verstorben. Das gab die Wirtschaftsjournalistin vergangene Woche in einem herzzerreissenden Beitrag auf Instagram bekannt.

«Du bist in meinen Armen gestorben ...», begann sie die emotionalen Zeilen. «Drei Tage ohne dich. Die Ärzte haben dir vier Monate gegeben, erkämpft hast du dir 13.»

Und weiter: «Wir haben gehofft, geweint, gelebt, gelitten und nun verloren. (...) Du hast dich für immer verabschiedet. Die Kinder und ich vermissen dich unendlich.»

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Patrizia Laeri trauert um ihren verstorbenen Lebenspartner. - Instagram

Der Trauer-Beitrag von Patrizia Laeri deutet darauf hin, dass ihr Partner an einem Hirntumor verstorben ist. Denn sie versieht den Post mit dem Hashtag «Glioblastom».

Dabei handelt es sich um den häufigsten bösartigen Hirntumor bei Erwachsenen. Die Chancen aufs Überleben? Sind sehr gering.

Gehirn wird schrittweise zerstört

Prof. Dr. med. Philippe Schucht, Stv. Chefarzt, Leiter Neuroonkologisches Zentrum am Inselspital Bern, erklärt auf Anfrage von Nau.ch, wie sich der Tumor bemerkbar macht.

«Das Glioblastom verdrängt und stört das umliegende Hirngewebe. Dieses Hirngewebe funktioniert dann nicht mehr richtig. Je nach Funktion dieses Gewebes können somit unterschiedliche Symptome auftreten.»

Heisst: «Wenn der Tumor neben den Spracharealen im Gehirn auftritt, hat der Patient Mühe, zu sprechen.»

Zudem kann der Tumor zu einem höheren Druck im Gehirn führen. «Das führt zu täglichen, über Wochen zunehmenden Kopfschmerzen», so Dr. Schucht.

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Prof. Dr. med. Philippe Schucht, Stv. Chefarzt, Leiter Neuroonkologisches Zentrum am Inselspital Bern. - zVg

Und weiter erklärt der Mediziner: «Die Zellen des Glioblastoms vermehren sich rasch und wandern tief ins Gehirn. Dadurch zerstören sie schrittweise das Gehirn.»

Die Behandlung beginne mit einer Operation, bei der ein Grossteil des Tumors entfernt wird. Danach folgen eine lokale Bestrahlung und die Einnahme eines Medikaments, das die verbleibenden Tumorzellen behandelt.

Drei Monate zu leben, wenn man nichts unternimmt

Wie schlimm der Hirntumor wirklich ist, macht der Chefarzt schliesslich in folgender Aussage deutlich: «Wenn man bei diesem Tumor nichts unternimmt, hat man durchschnittlich nur drei Monate zu leben.»

«Leider besteht aktuell keine Therapie, die das Glioblastom vollständig besiegen kann», erklärt auch Prof. Dr. med. Javier Fandino, Facharzt für Neurochirurgie, Klinik Hirslanden. Die Prognosen und die Zeitspanne bis zum Nachwachsen des Tumors hätten sich in den letzten zehn Jahren aber deutlich gebessert.

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Javier Fandino, Facharzt für Neurochirurgie an der Klinik Hirslanden. - zVg

Aktuell könnten Patientinnen und Patienten häufig bis zu zwei Jahre nach der Diagnose überleben. Dr. Fandino betont: «Wichtig ist, dass die Lebensqualität und Würde des Menschen bis am Ende des Lebens und vor dem Entscheid, Therapien durchzuführen, immer berücksichtigt wird.»

Die Ethik und die Zusammenarbeit mit Ärzten sowie mit den Betroffenen und Angehörigen seien massgebend für jede Entscheidung, so der Experte.

Darum spricht Patrizia Laeri jetzt über die Krankheit

Patrizia Laeri machte die schwere Krankheit ihres Partners erst nach seinem Tod öffentlich. Das hatte seine Gründe. «Du warst ein privater Mensch. Du wolltest privat krank sein», schrieb sie in ihrem Beitrag auf Instagram.

Und weiter offenbarte die Mutter zweier Söhne: «Du hast mich gebeten, unsere Geschichte zu teilen, nachdem du gegangen bist. Vielleicht könne es anderen Menschen helfen. Denn niemand sagt einem, was kommt. Wie der Krebs alles raubt und zuletzt gar die Menschlichkeit frisst.»

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