Netflix setzt in «I Am Not Okay with This» auf Erfolgsrezepte
Das Wichtigste in Kürze
- «I Am Not Okay with This» dreht sich um eine Schülerin mit übernatürlichen Kräften.
- Als Vorlage dient der gleichnamige Comic.
- Die kurzweilige Serie von Netflix bietet inhaltlich altbewährte Kost.
Die 17-jährige Sydney (Sophia Lillis) muss nach dem Tod des Vaters mit dem Leben klarkommen. In der Schule gehört sie nicht gerade zu den beliebten Mitschülern. Zuhause passt Sydney auf den jüngeren Bruder auf und zofft sich regelmässig mit ihrer Mutter.
Bald werden die seelischen Belastungen zu viel für das Mädchen. Nach mehreren folgenschweren Wutausbrüchen machen sich telekinetische Fähigkeiten bemerkbar. Ihr entrückter Nachbar Stanley (Wyatt Oleff) bietet seine Hilfe für die Erkundung der Superkräfte an. Das führt zu ungeahnten Konsequenzen.
Netflix greift bewährte Elemente auf
In Zeiten beliebter serieller Dauerbrenner wie «Stranger Things» und ähnlichen Epigonen beschreitet «I Am Not Okay with This» ausgetretene Pfade. Die Hauptfiguren solcher Jugendserien sind oft gesellschaftliche Aussenseiter, welche sich bevorzugt mit anderen Randfiguren zusammenschliessen.
Gerne werden auch Stilelemente vergangener Jahrzehnte – wie beispielsweise den 1980ern – aufgenommen. Das betrifft besonders die Mode, Musik sowie zahlreiche filmische Referenzen.
«I Am Not Okay with This» basiert auf dem gleichnamigen Comic von Charles Forsman («The End of the F***ing World»). Die Serie greift oben genannte Bausteine auf und spielt ebenfalls mit der Vergangenheit. Wegen Technologien wie zum Beispiel Mobiltelefone lässt sich die Geschichte zeitlich nicht präzise einordnen.
Die Serie besitzt einen dramatischen Kern, fokussiert sich jedoch deutlich auf Leichtfüssigkeit. Tiefe gibt es trotz ernster Thematiken nicht. Der Unterhaltungsfaktor rückt klar in den Vordergrund. Diese Machart fügt sich nahtlos ins derzeitige Angebot von Netflix ein.
Fazit
«I Am Not Okay with This» wirkt wie ein auf sieben Episoden gestreckter Pilotfilm. Die bedächtige Handlung startet erst am Schluss richtig durch. Einen Preis für Originalität hätte Netflix hier aufgrund vieler bekannter Versatzstücke nicht verdient.
Die rund zweieinhalb Stunden dauernde Laufzeit der gesamthaft sieben Episoden sorgt für Kurzweil. Viele der darstellerischen Leistungen stimmen, weshalb sich manches inhaltliche Déjà-vu verschmerzen lässt.