BBC: Nicht ganz eine Milliarde Zuschauer bei Queen-Begräbnis
Hat tatsächlich die halbe Menschheit das Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II. im TV verfolgt? Die Schätzungen erklommen ungeahnte Höhen. Doch der BBC schraubt die Zahlen nun kräftig nach unten.
Das Wichtigste in Kürze
- Experten des britischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks BBC gehen davon aus, dass weltweit weniger als eine Milliarde Menschen das Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II.
im Fernsehen verfolgt haben. Auf eine genaue Zahl wollten sie sich aus Mangel an Daten nicht festlegen. Doch die im Vorfeld des Begräbnisses von vielen Nachrichten-Webseiten wiedergegebene Schätzung von 4,1 Milliarden Menschen, mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung, sei wohl viel zu hoch gegriffen.
«Unter einer Milliarde scheint wahrscheinlicher, aber ich würde keine Zahl nennen wollen, weil es einfach nicht genügend Daten gibt», sagte BBC-Expertin Charlotte McDonald in der Radiosendung «More or less» am Mittwoch.
Demzufolge schaltete mit etwa 29 Millionen Zuschauern selbst in Grossbritannien weniger als die Hälfte (43 Prozent) der Bevölkerung ein. In anderen Commonwealth-Staaten waren es weniger. In Kanada sass demnach mit etwa 13,2 Millionen etwas mehr als ein Drittel und in Australien mit rund 5,2 Millionen Menschen ein Fünftel der Bevölkerung vor dem Fernseher. In den USA lockte das Grossereignis etwa 11,4 Zuschauer vor die Bildschirme. Das entspricht rund drei Prozent der Bevölkerung.
Für Länder wie China und Indien sowie viele afrikanische Länder sind der BBC zufolge keine oder nur sehr vage Zahlen verfügbar. Doch es gilt als unwahrscheinlich, dass der Anteil der Zuschauer dort höher liegt als in Ländern, deren Staatsoberhaupt die Queen war.