Big Performance - Wer ist der Star im Star?
Mit «The Masked Singer» landet ProSieben 2019 einen Überraschungserfolg. RTL ändert das Konzept nun minimal um und enttarnt singende Promis unter Masken. Kann das gutgehen?
Das Wichtigste in Kürze
- Stars, die hinter einer Maske singen und von einem prominenten Rateteam enttarnt werden müssen: Dieses Format kennen Fernsehzuschauer von der erfolgreichen ProSieben-Show «The Masked Singer».
Konkurrent RTL zieht ab Samstag (20.15 Uhr) mit «Big Performance - Wer ist der Star im Star?» nach.
Dabei unterscheiden sich beide Sendungen durchaus in einigen Punkten, doch das Prinzip bleibt gleich. Prominente stecken hinter kreativen Maskierungen, singen auf der Bühne, streuen Hinweise auf ihre wahre Identität ein und müssen vom Studiopublikum sowie drei Stars enttarnt werden.
Neben dem Modedesigner Guido Maria Kretschmer und der «Let's Dance»-Jurorin Motsi Mabuse rätselt Michelle Hunziker mit.
«Die Show ist etwas ganz Besonderes, sie macht Spass und vor allem - wie anstrengend muss das sein für die Stars, dass sie die ganzen Bewegungen, die Körperhaltung und das siebenstündige Make-Up aushalten müssen», betont die Moderatorin Hunziker in einer RTL-Mitteilung.
Die Masken sind der grösste Unterschied zwischen beiden Shows. Während bei ProSieben ein hüpfendes Chamäleon, ein Flokati-Knubbel oder ein schuppiger Drache um den Sieg sangen, schlüpfen die RTL-Promis in die Rolle grosser Musiker - darunter Elton John, Adele oder Mick Jagger.
Die vier Teilnehmer verwandeln sich nach Senderangaben in jeder der vier bereits aufgezeichneten Ausgaben «mit Hilfe einer aufwändigen Special Effects Maske sowie einem professionellen Coaching für Mimik, Gestik, Gesang und Tanz in ihre Lieblingsmusik-Legende». Am Ende jeder Show wird ein Promi enttarnt - dafür rückt eine Woche später ein anderer nach.
Trotz des durchaus interessanten Kniffs, dass deutsche Stars andere Künstler imitieren, bleibt die Frage: Kann RTL mit der von Allzweckwaffe Daniel Hartwich moderierten Show ähnlich starke Quoten erzielen? Die Medienexpertin Joan Bleicher ist skeptisch. «Kopien von Erfolgsformaten sind im kommerziellen Fernsehen recht häufig. Jedoch reagieren Zuschauerinnen und Zuschauer oft wenig begeistert auf die offensichtlichen Kopien.»
Ausserdem fehle bei «Big Performance» der Live-Charakter und dadurch die Chance für die TV-Zuschauer, Einfluss auf das Voting zu nehmen. «Da helfen auch die Masken bekannter Musiker wenig.»
Interessant dürfte auch sein, wen RTL für seine Show-Premiere verpflichten konnte. «The Masked Singer» hatte in seinen zwei Staffeln (eine dritte folgt bereits im Herbst) mit teils namhafter Prominenz überrascht, etwa mit Schauspieler Heinz Hoenig («Der grosse Bellheim») und Showlegende Dieter Hallervorden.
Mit der Dschungelcamp-Gastgeberin Sonja Zietlow machte sogar eines der bekanntesten RTL-Gesichter beim Rivalen mit. Ab diesem Samstag könnte sich der Sender mit einem ähnlichen Coup revanchieren.