Boris Becker: Jürgen Klopp durfte ihn nicht im Knast besuchen
Boris Becker durfte mehrere Freunde, darunter Jürgen Klopp, aus Sicherheitsgründen nicht im Knast empfangen. Nach seiner Entlassung versteckte er sich.
Das Wichtigste in Kürze
- Jürgen Klopp wollte eigentlich seinen Freund Boris Becker im Knast besuchen.
- Weil er aber zu bekannt ist, war es aus Sicherheitsgründen nicht möglich.
- Beckers erstes Essen bestand aus Sushi, Sashimi und Miso-Suppe.
Gut sieben Monate war Boris Becker (55) in Grossbritannien im Gefängnis. Nach 236 Tagen zeigte er sich am Dienstagabend erstmals wieder in der Öffentlichkeit und packte gegenüber Sat.1 über seine Zeit hinter Gittern aus.
Im Knast wurde er nicht wie ein Promi behandelt, sondern wie ein normaler Häftling. Seine Bekanntheit und jene seiner Freunde wurden dem Ex-Tennisstar aber zum Verhängnis: So konnten ihn mehrere Freunde nicht besuchen, erzählt Becker.
Er sei gut befreundet mit dem Liverpool-Trainer Jürgen Klopp (55) und habe seinen Namen bei der zuständigen Stelle angegeben. Doch der Besuchs-Wunsch sei abgelehnt worden: «Jürgen darf dich nicht besuchen, weil er zu bekannt ist», sei ihm gesagt worden. «Wir habe Angst um seine Sicherheit, und wir wollen den Rummel nicht.» Auch TV-Moderator Johannes Kerner und Unternehmer Ion Tiriac hätten ihn nicht besuchen dürfen, sagt Boris Becker.
Nach seiner Entlassung aus dem Knast sei er in Stuttgart gelandet, kein Mensch sei dort gewesen. Von dort sei er zu Freunden bei Heidelberg gegangen, «da konnte ich mich so ein bisschen verstecken.» Sein erstes Essen in Freiheit habe aus Sushi, Sashimi und Miso-Suppe bestanden. Dazu habe er «mein erstes Bier getrunken und – glaube mir – das war das beste Bier in meinem Leben».
Weil seine Privatsphäre nicht gesichert sei, wolle er eher nicht in Deutschland leben. Als mögliche Wohnorte nennt Becker Miami oder Dubai. «Ich habe Ideen», so der Ex-Häftling. «Aber ich bin vorsichtig geworden mit Aussagen über meine Zukunft.»
Boris Becker, der Englisch- und Mathe-Lehrer
Sollte der Ex-Tennisstar eine zweite Karriere anstreben, so würde sich Mathe- und Englisch-Lehrer anbieten. Denn in diesem Job konnte er hinter Gittern Erfahrung sammeln, wie er erzählt.
Normalerweise dauere es Wochen, bis man ein Job-Angebot erhalte, so Boris Becker. Doch bereits nach zehn Tagen sei jemand auf ihn zugekommen und habe gefragt, ob er Englisch und Mathe unterrichten könne. «In einem englischen Gefängnis wird ein Deutscher gefragt, ob er Englisch unterrichten kann, und Mathe! Das habe ich natürlich gerne angenommen.»
Er habe jeweils morgens und nachmittags zwei Stunden Unterricht an jeweils 25 bis 30 Häftlinge gegeben. Damit sei sein Leben leichter geworden und habe es etwas normalisiert, da er aus der Zelle gekommen sei. «Du wirst wahnsinnig in der Zelle, du gehst die Wand hoch.»