«Charlie Hebdo» sorgt mit Karikatur von Meghan Markle für Entsetzen
Mit ihren Rassismus-Vorwürfen brachte Meghan Markle London zum Beben. Nun aber wird die Entrüstung von einer skandalösen «Charlie Hebdo»-Karikatur überschattet.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Oprah-Interview Meghan Markle warf der britischen Königsfamilie Rassismus vor.
- Nun hat das französische Magazin «Charlie Hebdo» eine Karikatur dazu veröffentlicht.
- Anti-Rassismus-Aktivisten fühlen sich davon vor den Kopf gestossen.
Die Satiriker des französischen Magazins «Charlie Hebdo» treten mit ihren bitterbösen Karikaturen gerne mal in ein Fettnäpfchen.
Die aktuelle Titelseite zeigt Meghan Markle (39), die Frau von Prinz Harry (36). Dies, nachdem sie in ihrem Enthüllungsinterview das britische Königshaus des Rassismus bezichtigte.
«Warum Meghan Buckingham verlassen hat», prangt in grosser Schrift auf dem Cover. Die Karikatur zeigt Queen Elizabeth (94), die hämisch grinst und ihr Knie auf das Meghans Genick drückt. «Weil ich nicht mehr atmen konnte», antwortet sie in der Sprechblase.
Damit nimmt das Magazin Bezug auf die tragische Tötung von George Floyd (†46). Der Afroamerikaner wurde im vergangenen Jahr von einem weissen Beamten, genauso wie in der Karikatur gezeichnet, getötet. Ein Passant hielt den schockierenden Polizeieinsatz auf Video fest.
Eine Welle der Entrüstung raunte über die USA und später auch Europa. Hunderttausende demonstrierten bei den «Black Lives Matter»-Protesten gegen Polizeigewalt und strukturellen Rassismus.
«Charlie Hebdo»-Karikatur von Meghan Markle schockiert
Dass die grausame Tötung Floyds nun mit den Rassismusvorwürfen von Meghan Markle gleichgesetzt wird, schockiert Bürgerrechtsaktivisten. Einige fordern gar die Einstellung des Magazins!
Halima Begum, CEO eines anti-rassistischen Thinktanks, twittert: «Charlie Hebdo, das ist falsch auf jeder Stufe. (…) Das überschreitet keine Grenzen, bringt niemanden zum Lachen oder geht den Rassismus an. Es erniedrigt die Themen und ist eine Beleidigung auf der ganzen Linie.»
Mit diesem Tweet erntet Begum Zuspruch. «Diese Art von simplizistischer Satire hat keinen Platz im Kampf gegen Rassismus. Völlig entsetzlich und zutiefst traurig», heisst es etwa als Antwort zu ihrem Tweet.
«Faschistoider Rassimus»
Oder: «Dies ist nichts anderes als rassistische Bigotterie und Anstiftung zum Hass.» Das Kollektiv «Black and Asian Lawyers For Justice» nennt die Karikatur «ekelhaft» und «faschistoiden Rassismus».
«Charlie Hebdo» provoziert immer wieder mit skandalösen Beiträgen. Traurige Berühmtheit erlangte das Magazin 2015.
Nachdem die Satiriker Karikaturen des muslimischen Propheten Mohammed veröffentlichten, wurde die Redaktion Zielscheibe islamistischer Terroristen. Beim Anschlag wurden zwölf Menschen getötet.