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Edward Berger greift ARD und ZDF wegen «Im Westen nichts Neues» an

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Deutschland,

Regisseur Edward Berger bot «Im Westen nichts Neues» der ARD und dem ZDF an – die wollten aber nicht. Nun teilt er gegen die öffentlich-rechtlichen Sender aus.

edward berger
«Im Westen nichts Neues» holte sensationelle neun Oscar-Nominierungen. - imago/ZUMA Press

Das Wichtigste in Kürze

  • «Im Westen nichts Neues» wurde sowohl von ARD als auch ZDF abgewiesen.
  • Nun prangerte der Regisseur des Kriegsdramas, Edward Berger, die Sender dafür an.

Edward Berger (53), «Im Westen nichts Neues»-Regisseur, hat die öffentlich-rechtlichen Sender angeprangert. Sein Kriegsdrama habe er erfolglos der ARD und dem ZDF angeboten. Das verriet der 53-jährige Filmemacher der «Neuen Osnabrücker Zeitung» in einem Interview.

«Es ist nicht so, dass ich nicht gewollt hätte. Wir haben mit beiden öffentlich-rechtlichen Sendern gesprochen», erklärte Berger.

Finanzierungsangebote waren da

Demnach habe es sogar Angebote zur Finanzierung des Projekts gegeben, die allerdings zu niedrig ausgefallen seien. «Am Ende war dieser Film nur auf die Weise zu realisieren, wie wir ihn gemacht haben.»

Netflix war am Ende für die Produktion zuständig. Und der Streamingdienst habe «inhaltlich viel weniger Einfluss genommen», sagte Edward Berger weiter.

Verantwortungslos gegenüber dem Kino

Für den 53-Jährigen sei das «ein Riesenskandal». Von ARD und ZDF sei das verantwortungslos gegenüber dem Kino. «Bei den Öffentlich-Rechtlichen besteht die Kinoförderung darin, Talente heranzuziehen, damit sie später für sie das Programm beliefern. Das ist das einzige Ziel.»

«Innovative und radikale Filme aus Deutschland in die Welt zu tragen», sei für die Sender nicht von Interesse. «Denn derartige Filme laufen nicht um 20:15 Uhr». Der Filmemacher könne inzwischen einige Regisseurinnen und Regisseure nennen, für die «ein deutscher Sender die letzte Option» als Produktionspartner sei.

Edward Berger: Kino fördern, das «international hinterherhinkt»

Die Sender würden damit ein Kino fördern, das «international hinterherhinkt», so Berger. «Fernsehsender und Filmförderung setzen mir persönlich zu sehr auf das Bewährte. Unbewusst beeinflusst das auch die Filmemacher. Wer drei mutige Filme nicht finanziert bekommt, der wird beim vierten automatisch gefälliger.»

Und das gelte seiner Meinung nach besonders für ARD und ZDF: «Am stärksten drücken sich die öffentlich-rechtlichen Sender vor ihrer Verantwortung. Sie arbeiten mit öffentlichen Geldern, unterstützen aber keine Kinofilme mehr.»

«Im Westen nichts Neues» war dieses Jahr in neun Kategorien für einen Oscar nominiert und wurde vier Mal ausgezeichnet: für «Bester internationaler Film», «Beste Kamera», «Bestes Szenenbild» und «Beste Filmmusik».

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