Lucy Letby: Wollte Killer-Pflegerin «Aufmerksamkeit» von Arzt?
Krankenschwester Lucy Letby tötete sieben Babys. Laut Staatsanwaltschaft hatte sie eine Affäre mit einem verheirateten Arzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die britische Krankenschwester Lucy Letby muss lebenslang ins Gefängnis.
- Sie wurde wegen Mordes an sieben Säuglingen schuldig gesprochen.
- Die Staatsanwaltschaft glaubt an ein unfassbares Motiv.
Der Fall Lucy Letby (33) sorgt seit Monaten für Entsetzen. Die britische Krankenschwester muss wegen Mordes an sieben Säuglingen und Mordversuches bei sechs weiteren lebenslang ins Gefängnis.
Letby ist erst die vierte Frau in Grossbritannien, die zu der «whole life order» genannten Höchststrafe verurteilt wurde.
Für die Familien der Säuglinge ein Schlag ins Gesicht: Die 33-Jährige beteuert bis heute ihre Unschuld. Die Teilnahme an der Strafmassverkündung verweigerte sie.
Ein Motiv für die abscheulichen Morde gibt es scheinbar keines. Bei Freunden und Arbeitskollegen galt Letby laut britischen Medien als «nett» und «albern». Sie war beliebt, feierte in Nachtclubs und machte Ferien auf der Partyinsel Ibiza. Ihre dunkle Seite versteckte sie.
Während des Prozesses kam ans Licht, dass Lucy Letby eng mit einem verheirateten Arzt befreundet war. Zwischen den beiden soll mehr gelaufen sein.
Laut Staatsanwaltschaft trafen sich die Killerin und der verheiratete Mann ausserhalb der Arbeit regelmässig. Sie planten sogar gemeinsame Ferien.
«Habe dich geliebt»
Während des Prozesses behauptete die Staatsanwaltschaft, die Krankenschwester hat die Säuglinge ermordet, um die «Aufmerksamkeit» des Arztes zu bekommen. Der Arzt darf laut «Mirror» aus rechtlichen Gründen nicht genannt werden.
Der Vorwurf: Letby schadete den Babys, damit sie den Arzt zu sich auf die Station rufen konnte. Die Krisensituationen hätten den beiden Gesprächsstoff geliefert und sie zusammengeschweisst, glaubt der Staatsanwalt. Letby dementiert dies. Sie und der Arzt seien bloss gute Freunde gewesen, betont sie.
Nach ihrer Festnahme wurde allerdings ein Zettel mit dem Namen des Arztes in ihrem Haus gefunden. Letby hatte den Namen mit Herzchen umrandet und schrieb dazu: «Ich habe dich geliebt und wollte, dass du mir beistehst, aber du hast es nicht getan.»