Mit «Saturday Night Fever» berühmt - John Travolta wird 65

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USA,

Er kann tanzen und schiessen: Mit «Saturday Night Fever», «Grease» und «Pulp Fiction» spielte sich John Travolta in Hollywood nach oben. Mit 65 Jahren feuert er nun seine Tochter als Schauspielerin an.

Neuer Look: John Travolta. Foto: Richard Shotwell/Invision/AP
Neuer Look: John Travolta. Foto: Richard Shotwell/Invision/AP - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine neue Frisur hat John Travoltas Leben kurz vor dem 65.

Geburtstag etwas leichter gemacht. «Das Leben ist einfacher», sagte der Hollywood-Star mit einem Augenzwinkern in der TV-Sendung «Extra», dabei glänzte seine frisch rasierte Glatze im Scheinwerferlicht.

Am meisten freue er sich über die vielen Reaktionen. Sein neuer Look mache Schlagzeilen, witzelte der Schauspieler.

Travolta, der heute (18.2.) 65 Jahre alt wird, hatte den Kahlschnitt Anfang Januar auf Instagram erstmals präsentiert. Wenig später war die Zahl seiner Follower auf über eine Million angestiegen, viele begrüssten den neuen Look. Und das, obwohl Travolta auf der Leinwand gerade durch sein wallendes Haar, Schmalzlocken und lange Mähnen aufgefallen war.

Seine Markenzeichen - schwarze Haartolle, strahlend blaue Augen und ein markantes Kinngrübchen - fielen schon vor über 40 Jahren bei seinem ersten Auftritt im Rampenlicht ins Auge. Es war eine Nebenrolle als Bandenführer in Brian De Palmas Gruselschocker «Carrie - Des Satans jüngste Tochter» (1976), die den jungen Schauspieler bekannt machte.

Als Tony Manero in «Saturday Night Fever» wurde er dann ein Jahr später über Nacht zum Superstar. Millionen Teenager rund um den Globus fanden sich in der Geschichte um den tanzbegeisterten New Yorker Underdog wieder - die Disco-Ära war geboren. Die Rolle zu den groovigen Songs der Bee Gees brachte Travolta seine erste Oscar-Nominierung ein. Das jüngste von sechs Kindern einer Familie mit italo-irischen Vorfahren war plötzlich in Hollywood auf Erfolgskurs.

Dann Schmalzlocke, Koteletten und Hüftschwung: In dem Hit-Musical «Grease» (1978) verführte er als rebellischer Danny nicht nur seine blond gelockte Filmpartnerin Olivia Newton-John. Travolta versprühte im Halbstarken-Look einen unglaublichen Charme und glänzte als begnadeter Tänzer in der Tradition eines Gene Kelly und Fred Astaire.

Zuletzt strich er die ergrauten Haare mit Pomade für seine Mafioso-Rolle in «Gotti» zurück. Das Gangsterdrama über das einst gefürchtete Gambino-Clan-Oberhaupt John Gotti Sr. war im vorigen Sommer erst nach vielen Verzögerungen wegen Problemen mit dem Skript, der Besetzung und der Finanzierung in den USA angelaufen - und schnell wieder aus den Kinos verschwunden. In Deutschland kam der Film nur als DVD auf den Markt. Pech für Travolta, er heimste damit auch noch zwei Nominierungen für den Spott-Filmpreis «Goldene Himbeere» ein, als «schlechtester Schauspieler» und als «schlechtestes Leinwandpaar», zusammen mit seiner Frau Kelly Preston, die seine Frau spielt. Die Schmäh-Trophäen werden wenige Tage nach Travoltas Geburtstag verliehen.

Schon in den 80er Jahren stolperte Travolta über schlechte Rollen und falsch gewählte Filme, die Karriere war plötzlich im Keller. Auch privat erlitt er einen schweren Rückschlag: Seine 18 Jahre ältere Freundin, die Schauspielerin Diana Hyland, starb 1977 an Krebs. Damals schloss er sich der umstrittenen Scientology-Organisation an. Freimütig bekennt er sich zu der Lehre von L. Ron Hubbard.

Als Produzent und Hauptdarsteller brachte Travolta Hubbards Science-Fiction-Buch «Battlefield Earth» auf die Leinwand. Preston, seit 1991 seine Ehefrau, spielte ebenfalls mit. Der von Kritikern zerrissene Film floppte im Jahr 2000 an den Kinokassen, doch da hatte Travolta mit einem glänzenden Comeback bereits seine Durchhaltekraft bewiesen.

Ausgerechnet eine Blutorgie um Ganovenehre, Mord und Totschlag ebnete Travolta 1994 den Weg. In Quentin Tarantinos «Pulp Fiction» schlug er an der Seite von Bruce Willis und Samuel L. Jackson als Profikiller Vincent Vega zu. Zur Belohnung gab es die zweite Oscar-Nominierung. Ein Jahr später glänzte er in der bissigen Hollywood-Satire «Schnappt Shorty» als der schmierige Gangster Chili, der vom Filmgeschäft träumt. Damit gewann er den Golden Globe als bester Komödien-Darsteller.

Seither hat sich Travolta in verschiedensten Rollen bewiesen: In der Politsatire «Mit aller Macht - Primary Colours» (1998) umwirbt er als sexbesessener US-Präsidentschaftskandidat die Wähler. In dem Actionthriller «Passwort: Swordfish» (2001) agiert er an der Seite von Halle Berry als psychopathischer Terrorist. In dem Slapstick-Musical «Hairspray» (2007) schwingt er sein Tanzbein in Frauenkleidern als die gluckenhafte Edna Turnblad.

Oliver Stone holte ihn für den düsteren Drogenkrimi «Savages» (2012) als korrupten Drogenfahnder vor die Kamera. Auch in dem Thriller «Criminal Activities» (2016) spielt er als cooler Gangster seine Macht aus. 

Ein trauriger Anlass brachte die Travolta-Familie 2009 in die Schlagzeilen. Jett, der 16-jährige Sohn des Schauspielerpaares, starb während eines gemeinsamen Urlaubs auf den Bahamas. Der Junge litt seit Jahren an Krampfanfällen. Im Herbst 2010 brachte Preston mit 48 Jahren Söhnchen Benjamin zur Welt. Tochter Ella Bleu ist jetzt 18 Jahre alt - und folgt in den Fussstapfen ihrer Eltern.

Vater und Tochter standen kürzlich mit Morgan Freeman und Brendan Fraser für den Thriller «The Poison Rose» gemeinsam vor der Kamera. «Sie ist so gut», schwärmte Travolta in der TV-Sendung «Extra» über die Nachwuchsschauspielerin. Er wolle sie auf keinen Fall von dieser Karriere abbringen. Künstler hätten das beste Leben, sagte Travolta. «Wir haben die goldene Eintrittskarte für die Welt - warum sollte man das jemandem vorenthalten?»

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