Prinz Harry: Horror-Vorwürfe gegen seine Kongo-Charity
Eine afrikanische Wohltätigkeitsorganisation unter der Leitung des britischen Prinzen Harry wird mit schweren Misshandlungsvorwürfen in Verbindung gebracht.

Das Wichtigste in Kürze
- Gegenüber einer Charity-Organisation mit Harry im Vorstand werden schwere Vorwürfe laut.
- Mitarbeiter sollen Einwohner im afrikanischen Regenwald vergewaltigt und geschlagen haben.
Eine Naturschutzorganisation in der Republik Kongo mit Prinz Harry (39) im Vorstand wird mit schweren Misshandlungen in Zusammenhang gebracht. Die Organisation soll eine bewaffnete Miliz unterhalten, die indigene Völker in Afrika verprügelt, vergewaltigt und foltert.
Eine Untersuchung der «Mail on Sunday» habe Beweise für die Missbräuche von Rangern der Wohltätigkeitsorganisation African Parks entdeckt. Prinz Harry war sechs Jahre lang Präsident dieser Organisation. Seit vergangenem Jahr ist er im Vorstand.

Hinter der schnell expandierenden Wohltätigkeitsorganisation steht ein Milliardär. Er ist Teil des Konsortiums, dem der Chelsea Football Club gehört. In Partnerschaft mit Regierungen werden riesige Waldgebiete und Nationalparks in zwölf afrikanischen Ländern verwaltet. Man rühmt sich damit, dass durch die Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinschaften die Tierwelt geschützt werde.
Betroffene schildern Gewalttaten
Es gebe Berichte aus erster Hand über Grausamkeiten, die den Baka angetan wurden. Dabei handelt es sich um ein indigenes Volk, das früher als Pygmäen bekannt war. Sie sollten gehindert werden, die Wälder zu betreten, in denen sie seit Jahrtausenden ihre Nahrung und Heilmittel finden.

Ein Betroffener sagt, sein Kopf sei unter Wasser gehalten worden, während er ausgepeitscht wurde. Eine Frau berichtet von der Vergewaltigung durch einen bewaffneten Ranger, während sie ihr Neugeborenes an sich klammerte. Ein Jugendlicher schildert, dass ein Ranger ihn für bezahlten Sex gefügig gemacht habe.
Prinz Harry treffen diese Enthüllungen während seiner globalen Mission als Kämpfer für soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. Erst am vergangenen Wochenende wurde seine führende Rolle bei African Parks gewürdigt. Bei einer Zeremonie in Los Angeles (USA) wurde er mit dem «Living Legends of Aviation Award» ausgezeichnet. In der Laudatio wurde er als «Umweltschützer» gewürdigt.
Prinz Harry soll eingreifen
Ein Zeuge eines brutalen Angriffs durch afrikanische Parkwächter erklärte gegenüber dem Aussenministerium seinen Standpunkt. Er wünsche sich, dass Harry seine Macht nutze, um einzugreifen. Er solle «den Schmerz und das Leid, das unserer Gemeinschaft zugefügt wird, beenden».
«Als der Herzog von diesen schwerwiegenden Anschuldigungen erfuhr, hat er sie sofort an den CEO und den Vorstandsvorsitzenden von African Parks weitergeleitet.» Diese seien für die nächsten Schritte zuständig. Das sagte ein Sprecher von Prinz Harrys Stiftung Archewell.

Bereits im Mai letzten Jahres soll Prinz Harry über die Vorgänge im Park informiert worden sein. Ein Brief von Survival International, einer Kampagnengruppe, die sich für die Rechte indigener Völker einsetzt, habe vor «entsetzlichen Menschenrechtsverletzungen» gewarnt, die von den Rangern des Parks begangen werden.