Streit um Polizeischutz: Prinz Harry fühlt sich nicht sicher
Prinz Harry fürchtet in seiner Heimat um seine Sicherheit und die seiner Familie. Der Streit um Polizeischutz für den Royal beschäftigt ein Gericht.
Das Wichtigste in Kürze
- Prinz Harry fordert für sich und seine Familie besseren Polizeischutz.
- Seine Anwälte verlesen, dass er sich nicht genügend sicher fühlen würde.
- Für die Kosten des Polizeischutzes wolle er eigenständig aufkommen.
Prinz Harry (37) will seine Freunde und Familie in seiner Heimat besuchen. Ohne Polizeischutz fühlt sich der Enkelsohn von Queen Elizabeth II. (95) dort aber offenbar «nicht sicher». Das sagte sein Anwaltsteam Medienberichten zufolge vor dem High Court in London.
Die juristischen Vertreter des Royals erklärten, dass er mit seinen Kindern und seiner Ehefrau Herzogin Meghan (40) Grossbritannien besuchen wolle. Sie könnten allerdings nicht in Harrys Heimat reisen, «weil es zu gefährlich» sei. Bei seinem letzten Besuch im Sommer 2021 habe er sich nicht sicher genug gefühlt, lassen seine Anwälte verlauten. Demnach waren die Sicherheitsvorkehrungen für ihn nicht ausreichend, wie britische Medien berichteten.
«Es ist sein Zuhause und wird es immer bleiben.»
Seinem juristischen Team zufolge wolle der Herzog von Sussex «selbstverständlich» seine Heimat besuchen. «Um Familie und Freunde zu sehen und um weiterhin die Wohltätigkeitsorganisationen zu unterstützen, die ihm so am Herzen liegen. Vor allem ist dies sein Zuhause und wird es immer bleiben».
Der 37-Jährige war im vergangenen Jahr in London, um eine Gedenkstatue für seine Mutter Diana (1961-1997) zu enthüllen. Als Schirmherr der Wohltätigkeitsorganisation Wellchild nahm er ausserdem an einer Veranstaltung teil. Einigen Berichten zufolge wurde sein Auto von Fotografen verfolgt, als er das Event verliess.
Prinz Harry hatte später offenbar einen Brief an das Innenministerium geschrieben. Darin heisst es angeblich, man werde ein Gericht anrufen, wenn Harrys Familie während ihres Aufenthalts in Grossbritannien keinen Polizeischutz erhalte. Die Sussexes wollen selbst die Kosten dafür tragen.
Entscheidung von Fall zu Fall
Prinz Harry und seine Frau Herzogin Meghan sind vor zwei Jahren von ihren royalen Pflichten zurückgetreten. Zusammen mit den beiden Kindern leben sie in den USA. Wie die Sicherheitsvorkehrungen für Harry bei Heimatbesuchen aussehen, wird laut britischen Medienberichten bedarfsgerecht entschieden. Beurteilt wird die Situation jeweils von Experten des Innenministeriums.
Das ist dem Queen-Enkel wohl nicht genug: Die Journalistin Kate Mansey veröffentlichte im Januar auf Twitter ein Statement: «Prinz Harry hat mit seiner Geburt ein Sicherheitsrisiko geerbt, und zwar ein Leben lang», heisst es darin. Er stehe weiterhin auf Platz sechs in der Thronfolge. «Er war zweimal im Kampfeinsatz in Afghanistan und [...] seine Familie war Drohungen von Neonazis und Extremisten ausgesetzt».
Seine Rolle innerhalb der Monarchie habe sich geändert. Doch er sei weiter ein Mitglied der königlichen Familie und Bedrohungen ausgesetzt, so die Erklärung. Das private Sicherheitsteam der Sussexes könne nicht den Schutz bieten, der im Vereinigten Königreich erforderlich ist. Ohne Schutz durch Polizeibeamte könnte die Familie daher nicht für Termine oder Veranstaltungen in Harrys Heimatland zurückkehren.
Vertreter des Innenministeriums erklärten bei Gericht, dass es Prinz Harry versäumt habe, den Experten «das erforderliche Mass an Respekt» entgegenzubringen. Dies berichtete BBC. Zudem hiess es, das Angebot, für den Polizeischutz zu bezahlen, sei «irrelevant». Denn dieser sei «nicht auf privat finanzierter Basis verfügbar».