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Wie Erinnerungen täuschen können - Serie «8 Zeugen» auf Vox

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Deutschland,

Wie sehr kann man sich auf Erinnerungen verlassen? Wann verschwimmen sie? Und wie werden sie manipuliert? In der Vox-Serie «8 Zeugen» spürt eine Psychologin den Erinnerungen von Menschen nach.

Alexandra Maria Lara spielt eine Psychologin. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa
Alexandra Maria Lara spielt eine Psychologin. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die zehnjährige Politikertochter Emma verschwindet aus dem Berliner Naturkundemuseum.

Die Täter zündeten eine Rauchbombe, um die anwesenden Menschen abzulenken. Das Kindermädchen der Kleinen weiss nicht, was los ist. Aber: Weiss sie es wirklich nicht?

Die junge Frau gehört zu den Zeugen, die von Psychologin Jasmin Braun befragt werden. In der Hauptrolle: eine herausragend spielende Alexandra Maria Lara. Die Serie ist kammerspielartig aufgebaut und - auch wenn die Wissenschaftsbetonung etwas überstrapaziert wird - spannend anzusehen. Vox zeigt alle acht Folgen am 15. Dezember ab 20.15 Uhr.

Die Mini-Serie setzt sich mit Fragen der Gedächtnispsychologie auseinander. Wie wirken sich Schubladendenken und Vorurteile auf das Erinnerungsvermögen aus? Psychologin Braun führt eigentlich keine polizeilichen Befragungen durch. Aufgrund der Dringlichkeit wird sie in diesem Fall doch hinzugezogen.

Normalerweise, so sagt sie, bewertet sie Aussagen von Zeugen lediglich anhand von Transkripten - ohne die Zeugen persönlich zu treffen. Sie will damit ihren eigenen Vorurteilen aus dem Weg gehen. Denn: «Eine Aussage eines grobschlächtigen Schlägertypen verarbeitet unser Gehirn automatisch anders als die Aussage einer netten, alten Dame, die scheinbar niemandem etwas zuleide zu tun kann.»

Jasmin Braun spricht mit dem Kindermädchen, mit einem Wachmann, einer Studentin und einem Psychologie-Professor, der auch zu Besuch im Museum war. Dabei muss sie nicht nur deren Erinnerungen nachspüren, sondern auch die Polizei für sich gewinnen. Die Ermittler stehen der Wissenschaftlerin äusserst als skeptisch gegenüber. Ausserdem zeigt sich, dass sie selbst mit Erinnerungen zu kämpfen hat.

«Ich war sofort Feuer und Flamme», sagt Hauptdarstellerin Alexandra Maria Lara laut RTL über die Rolle. Die 43-Jährige gehört zu den wenigen deutschen Schauspielerinnen von internationalem Format und ist eher selten im Fernsehen zu sehen. Das komplexe Thema von «8 Zeugen» habe sie sofort fasziniert, sagt sie.

«Eine Entführung, acht Zeugen und eine Rechtspsychologin - unsere Geschichte hat einen klaren Aufbau. Einerseits zeigen wir kammerspielartige Verhöre, in denen die Zeugen Dinge von sich preisgeben, die sie selbst überraschen. Andererseits ist da der Druck, das Leben eines Kindes retten zu wollen. Dadurch lässt die Spannung nie nach, und sowieso kommt in unserer Geschichte alles anders als gedacht.» Damit trifft es die Schauspielerin auf den Punkt.

Denn sobald der Zuschauer denkt, nun sei die Psychologin der Lösung des Falles nahe, gibt es eine neue Wendung. Und - nach gut drei Serienstunden - einen überraschenden Schluss.

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