Abstimmung

Abstimmung: Rösti und Baume-Schneider treten vor die Medien

Tag der Abstimmung: In der Schweiz wird heute Sonntag über zwei Vorlagen entschieden. Im Nau.ch-Ticker bleibst du informiert.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die BVG-Reform und die Biodiversitätsinitiative kommen vors Volk.
  • Bei beiden Vorlagen zeichnete sich im Vorfeld ein Nein ab.
  • Hier gibt es die neusten Entwicklungen am Abstimmungssonntag.

Am heutigen 22. September ist in der Schweiz wieder Abstimmungssonntag. Mit der BVG-Reform und der Biodiversitätsinitiative (BDI) entscheidet das Volk über zwei Vorlagen.

Die aktuellen Geschehnisse gibt es im Nau.ch-Ticker.

17.30: Auch in 13 Kantonen ist heute Sonntag über verschiedene Vorlagen entschieden worden. Insgesamt 18 Abstimmungen gab es. Die Übersicht findest du hier.

16.45: Die beiden zuständigen Bundesräte treten kurz nach 16.45 Uhr vor die Medien und nehmen Stellung zu den beiden Abstimmungen vom heutigen Tag.

Zunächst spricht Abstimmungssieger Albert Rösti über die gescheiterte Biodiversitätsinitiative. Der Bund investiere bereits viel in die Biodiversität, so der Umweltminister. Diese Initiative hätte dagegen zu Einschränkungen geführt, beispielsweise in der Landwirtschaft. Es soll aber ein zweiter Aktionsplan für die Biodiversität vorgelegt werden, so Rösti.

Baume-Schneider Rösti
Baume-Schneider und Rösti an der bundesrätlichen Medienkonferenz. - keystone

Die Bevölkerung sei nicht gegen den Schutz von Natur, Landschaft und Ortsbildern. Die Stimmenden seien aber gegen die Einführung strengerer Regeln, die das Abwägen zwischen Schutz und Nützen erschwerten, sagte Rösti am Sonntag in Bern vor den Medien. Die strengeren Vorgaben hätten die Landwirtschaft, die Siedlungsentwicklung, den Ausbau der erneuerbaren Energien und den Tourismus behindert.

Die Natur und die Biodiversität zu schützen, sei auch dem Bundesrat ein Anliegen. Die rund 600 Millionen Franken, die der Bund dafür im Jahr einsetze, würden trotz der Sparprogramme weiter eingesetzt, versicherte Rösti. «Wir haben aber nicht plötzlich mehr Geld», gab er zu bedenken.

Dass noch zusätzliche Flächen für die Biodiversität eingesetzt werden, schloss der Umweltminister zwar nicht aus. Grundsätzlich stehe aber die bessere Qualität auf bereits reservierten Flächen im Fokus, gerade nach dem Nein zur Initiative, betonte er.

Baume-Schneider zur BVG-Niederlage

In der Folge spricht Elisabeth Baume-Schneider über die gescheiterte BVG-Reform, bei der die Regierung verloren hat.

Das Resultat sei klar, hält die Innenministerin zunächst fest. Das Paket habe schlicht nicht überzeugt. Die Rentenunterschiede zwischen den Geschlechtern würden nun aber bestehen bleiben. Jetzt will sie mit den verschiedenen Akteuren Kontakt aufnehmen.

«Wir müssen nun Prioritäten setzen», sagte Baume-Schneider am Abend des Abstimmungssonntags in Bern vor den Medien. Kleinere Reformschritte seien weniger komplex, transparenter und könnten eine Mehrheit überzeugen. «Wir sehen, dass grosse Reformen keinen Erfolg haben.»

Abstimmung
Die beiden zuständigen Bundesräte an der Medienkonferenz zu den Abstimmungen. - keystone

Für den Bundesrat im Vordergrund stehe die Situation von Menschen mit tiefen Einkommen. Viele Frauen erhielten nun weiterhin nur eine kleine oder gar keine Rente aus der beruflichen Vorsorge. Die mit der BVG-Reform geplante Senkung der Eintrittsschwelle und die Anpassung beim Koordinationsabzug fielen dahin. Es gelte nun, diese Fragen bald zu lösen.

Baume-Schneider zählte verschiedene mögliche Gründe für das wuchtige Nein auf. Es seien verschiedene Massnahmen miteinander verknüpft worden. Die Befürworterseite sei nicht geeint für die Reform eingestanden. Schliesslich habe es eine grosse Unsicherheit darüber gegeben, welche Folgen die Reform für jede einzelne Person gehabt hätte.

Nichts zu tun, sei für den Bundesrat aber keine Option. «Die Herausforderungen in der zweiten Säule bleiben bestehen.» Insbesondere der Umwandlungssatz sei ein Problem für viele Pensionskassen. Die Bevölkerung wünsche aber mehr Transparenz über die Auswirkungen von Reformen.

Endresultate stehen fest

16.15: Mittlerweile stehen die Endresultate fest. Die Biodiversitätsinitiative wurde demnach mit 63,0 Prozent der Stimmen abgelehnt. Als letzter ausgezählter Kanton hat Genf wie auch Basel-Stadt die Vorlage angenommen.

Bei der BVG-Reform resultiert am Ende ein Nein mit 67,1 Prozent der Stimmen. Hier fand sich in keinem einzigen Kanton eine Ja-Mehrheit. Lediglich einige Gemeiden stimmten dem Vorhaben zu – am meisten Ja-Stimmen gab es in Stettlen BE mit 63,7 Prozent.

Zuwanderung bedroht laut SVP Biodiversität

16.12: Die SVP hat am Sonntag das Nein zu Biodiversitätsinitiative begrüsst. Das Stimmvolk habe genug von «grüner Besserwisserei». In Wahrheit sei die Zuwanderung die grösste Gefahr für die Natur. Die Mitte zeigte sich zufrieden, weil ein Ja den gesamten ländlichen Raum gelähmt hätte.

Die Initiative hätte 30 Prozent der Landesfläche für die Biodiversität aus der Lebensmittelproduktion ausgeschieden, schrieb die SVP. Die fehlenden Lebensmittel hätten importiert werden müssen. Das sei nur ein unsinniger Widerspruch.

Die grünen Initianten hätten den wahren Grund für die Bedrohung der Biodiversität verschwiegen: Die masslose Zuwanderung und die damit verbundene Zubetonierung der Landschaft. Die linksgrünen Parteien wollten diese Zuwanderung und gleichzeitig die Biodiversitätsinitiative. Das sei verlogen. Zudem hätte die Initiative Zubauten für die Wasserkraft verhindert.

Die Mitte-Partei hielt fest, eine intakte Biodiversität sei zentral für die Umwelt. Die Initiative sei aber das falsche Instrument. Verschiedenste Bereiche wie Lebensmittelversorgung, Versorgungssicherheit und die Bereitstellung erneuerbarer Energien wären in Mitleidenschaft gezogen worden. Der gesamte ländliche Raum wäre in seiner Entwicklung gelähmt. Zudem unternehme die Landwirtschaft viel für die Biodiversität.

SVP: Bevölkerung will keine BVG-Experimente

15.35: Für die SVP Schweiz bedeutet das Nein zur BVG-Reform, dass die Bevölkerung «keine BVG-Experimente» will. Das Nein zur Reform sei ein Ja zum Status quo. Dieser Entscheid sei zu respektieren – «auch und gerade von der SP».

Die bereits angekündigten BVG-Reformpläne der Linken seien «komplett verantwortungslos», schreibt die SVP in einer Mitteilung vom Sonntag. Mit diesen Plänen würde «das bewährte Drei-Säulen-Modell der Schweizer Altersvorsorge» finanziell an die Wand gefahren.

BVG
Die Stimmbevölkerung hat über die BVG-Reform abgestimmt. - keystone

Die Sozialwerke müssten langfristig gesichert werden. Die persönliche berufliche Vorsorge dürfe nicht angetastet werden. Wer bei der zweiten Säule umverteilen wolle, betreibe «Diebstahl bei der persönlichen beruflichen Vorsorge jedes Schweizer Arbeitnehmers», so die SVP.

Die bürgerlichen Parteien hätten mit der BVG-Reform «die Hand weit ausgestreckt» für eine ausgewogene Reform. Von ihr hätten rund 100'000 Arbeitnehmende profitiert, die zusätzlich versichert worden wären. «Die angeblich so soziale SP hat ihr wahres Gesicht gezeigt: Sie hat diese unbestreitbare Verbesserung für Angestellte mit tieferen Einkommen willentlich scheitern lassen», schreibt die SVP weiter.

Auch Kanton Bern stimmt Moutier-Konkordat zu

15.18: Der Kanton Bern hat das Konkordat, das den Kantonswechsel von Moutier zum Jura regelt, am Sonntag mit 83,2 Prozent Ja-Stimmen deutlich angenommen. Das hat die bernische Staatskanzlei am Sonntag mitgeteilt.

Zuvor hatte bereits der Kanton Jura dem Wechsel zugestimmt.

15.00: Die Stimmbeteiligung liegt laut einer SRG-Hochrechnung bei 45 Prozent.

14.56: Der Halbkanton Basel-Stadt hätte die Biodiversitätsinitiative angenommen. Es ist bisher der einzige Kanton, der sich für das Begehren ausgesprochen hat. In Genf könnte es ebenfalls ein Ja geben – dort wird aber noch gezählt.

Gastrosuisse begrüsst Nein zu BVG-Reform

14.50: Der Gastronomieverband Gastrosuisse hat das Volksnein zur BVG-Reform begrüsst. Das Schweizer Stimmvolk habe sich damit gegen eine willkürliche und unnötig komplexe Umverteilung gestellt.

Die Reform hätte die berufliche Vorsorge insgesamt geschwächt und eine systemfremde Umverteilung von 11,3 Milliarden Franken eingeführt, schrieb Gastrosuisse am Sonntag in einer Mitteilung. Dadurch wäre die berufliche Vorsorge noch weiter vom ursprünglichen Sparprinzip abgewichen.

Kanton Jura will bernisches Städtchen Moutier aufnehmen

14:36: Der Kanton Jura heisst das bernjurassische Städtchen Moutier willkommen. Die Stimmberechtigten haben am Sonntag dem Vertrag, der den Kantonswechsel von Bern zum Jura regelt, deutlich zugestimmt. Noch fehlt das Ja aus dem Kanton Bern.

Dort wird heute ebenfalls über den geplanten Kantonswechsel von Moutier abgestimmt. Der Kanton Bern ist deutlich grösser, weshalb das Auszählen der Stimmen etwas länger dauern dürfte.

MNoutier
Moutier will vom Kanton Bern in den Kanton Jura wechseln. Nun stimmen die Bevölkerungen der beiden Kantone ab. - keystone

Die jurassischen Stimmberechtigten nahmen das Vertragswerk zum Kantonswechsel von Moutier am Sonntag mit 19'470 Ja-Stimmen (72,9 Prozent) zu 7'253 Nein-Stimmen Stimmen an. Die Stimmbeteiligung lag bei 50,3 Prozent.

Mit dem Kantonswechsel von Moutier geht im Jura auch eine Verfassungsänderung einher. Gestrichen wird ein Artikel, der bisher den Weg ebnen sollte, um das Gebiet des Berner Juras und das Kantons Jura zu vereinigen. Mit dem Wechsel von Moutier soll die jahrzehntealte Jurafrage als geklärt gelten.

Alliance F bedauert BVG-Nein

14.25: Für den überparteilichen Frauendachverband Alliance F hat die Schweiz mit dem Nein zur BVG-Reform eine «historische Chance» verpasst: jene, die Rentensituation vieler Frauen im Land zu verbessern. Der Verband bedauert deshalb den Volksentscheid.

Rund 275'000 Frauen hätten mit der Reform eine höhere Rente aus der zweiten Säule bekommen oder wären neu versichert worden, schrieb der Verband in einer Mitteilung vom Sonntag. Denn die Vorlage hätte die Eintrittsschwelle gesenkt und den Koordinationsabzug verbessert.

Gewerbeverband will nach BVG-Nein höheres Rentenalter

14.15: Der Schweizerische Gewerbeverband will sich nach dem Nein zur BVG-Reform für eine schrittweise Erhöhung des Rentenalters einsetzen. Es brauche eine ehrgeizige AHV-Reform, die den demografischen Wandel berücksichtige. Dies werde auch die zweite Säule stärken.

Fabio Regazzi
Fabio Regazzi, Präsident des Gewerbeverbands. - keystone

Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) warf am Sonntag der Linken in einem Communiqué vor, sie habe sich aus ideologischen Gründen gegen die Vorlage gewandt.

«Die Reform hätte die Arbeitsmarktfähigkeit älterer Arbeitnehmender erhöht und insbesondere für Menschen mit tieferen Einkommen sowie teilzeitarbeitenden Personen markante Verbesserungen gebracht.»

14.09: Die Ergebnisse aus der Tessiner Gemeinde Personico wurden offenbar vertauscht. Zunächst wurden 69 Prozent Ja-Stimmen für die BVG-Reform gemeldet. Das wäre die Gemeinde mit der höchsten Zustimmung gewesen. Nun sind es aber 69 Prozent Nein-Stimmen.

Damit ist bisher Wachseldorn im Kanton Bern die Gemeinde mit der höchsten Zustimmung. Es sind dort über 61 Prozent.

Grüne wollen Betreuungsgutschriften in der zweiten Säule

14.02: Die Grünen haben sich hocherfreut über das Scheitern der Pensionskassenreform gezeigt. «Frauen bodigen misslungene BVG-Reform», überschrieb die Partei am Sonntag ihre Stellungnahme.

Das Nein der Stimmbevölkerung sei ein deutliches Zeichen, dass weitere Rentensenkungen nicht infrage kämen, hiess es im Communiqué weiter. Nun müsse endlich die Rentenlücke der Frauen geschlossen werden.

Die Partei positionierte sich bereits im Hinblick auf einen neuen Anlauf für eine Reform der zweiten Säule: «Die Grünen fordern die Einführung solidarisch finanzierter Erziehungs- und Betreuungsgutschriften für die BVG-Renten», liess sich die Zuger Nationalrätin Manuela Weichelt zitieren. Das Instrument habe sich in der AHV bestens bewährt und solle nun analog auch in der zweiten Säule eingeführt werden.

Mitte-Pfister: BVG-Reform scheiterte auch wegen Uneinigkeit der Bürgerlichen

13.59: Mitte-Präsident Gerhard Pfister sieht in der Uneinigkeit innerhalb des bürgerlichen Lagers einen Grund für das Scheitern der BVG-Reform. Die bürgerliche Ja-Allianz sei von Teilen der SVP aufgekündigt worden.

Auch innerhalb der FDP habe es prominente Stimmen aus dem Ständerat gegeben, die sich gegen die Vorlage gewandt hätten, sagte Pfister, der auch Präsident des Ja-Komitees war, am Sonntag zum Schweizer Radio SRF. «Dann wird es schwierig.»

Gerhard Pfister
Nationalrat Gerhard Pfister. - keystone

Gefragt danach, wie es weitergehen solle, legte sich der Zuger Nationalrat nicht fest: «Es ist nicht an uns, jetzt schon zu sagen, was wir übermorgen oder morgen tun werden.» Zunächst sei nun der Bundesrat am Zug. Es sei aber angezeigt, jetzt ein «Timeout» zu machen. Der Volksentscheid gelte es ernst zu nehmen.

13.58: Die abgelehnte Biodiversitätsinitiative hätte die Umsetzung des Stromgesetzes aufs Spiel gesetzt. Das sagte Nationalrätin Jacqueline de Quattro (FDP/VD) vom Nein-Komitee. Das Volksbegehren hätte die Biodiversität über alle anderen Interessen gestellt. Mit der Ablehnung sei eine Gefahr für die Stromversorgung abgewendet.

Gewerkschaftler fordert mehr Solidarität

13.53: Gewerkschaftsbund-Präsident Pierre-Yves Maillard fordert nach dem Nein zur Pensionskassenreform mehr Solidarität bei der Finanzierung der Renten. Das Abstimmungsergebnis zeige, dass die bürgerlichen Parteien das Vertrauen ihrer Basis verloren hätten.

Der Nein-Stimmenanteil von fast 70 Prozent sei «wirklich unerwartet», sagte der Waadtländer Ständerat am Sonntag dem Schweizer Radio SRF. Die Bevölkerung wolle keine weiteren Rentensenkungen. «Diese Realität muss endlich im Parlament ankommen.»

Pierre-Yves Maillard
Pierre-Yves Maillard freut sich über das BVG-Nein. - keystone

Die Basis von SVP und FDP sei sehr klar gegen die Pensionskassen-Vorlage, so der Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds (SGB) weiter. «Aber die Leitungen dieser Parteien hören nicht auf ihre Basis.»

Man sei absolut offen für Kompromisse, hob Maillard hervor. Aber es müsse Verbesserungen geben. Es sei sehr schwierig, mit einem kleinen Lohn eine gute Rente zu finanzieren. Individuell könnte man dieses Problem nicht lösen. «Es braucht eine Dosis Solidarität.» Maillard nannte als Möglichkeit Gutschriften für Menschen, die Kinder betreuen.

Abstimmung zu Moutier-Konkordat: Ja zeichnet sich ab

13.39: In den Kantonen Bern und Jura zeichnet sich eine klare Zustimmung zum Moutier-Konkordat ab. Das hat eine Trendrechnung von Schweizer Radio SRF ergeben. Das Vertragswerk regelt den Kantonswechsel des Städtchens Moutier von Bern zum Jura.

Moutier
Moutier wechselt zum Kanton Jura. (Archivbild) - keystone

Im Kanton Jura lag der Ja-Stimmenanteil bei über 71 Prozent nach 34 von 50 ausgezählten Gemeinden, wie die Staatskanzlei mitteilte. Im Kanton Bern lag der Ja-Stimmenanteil im ersten ausgezählten Verwaltungskreis, Obersimmental/Saanen, bei über 80 Prozent, wie aus Informationen der Staatskanzlei hervorgeht.

Allgemein wurde bereits im Vorfeld Zustimmung zum Vertragswerk erwartet. Mit dem Kantonswechsel von Moutier auf Anfang 2026 soll die jahrzehntealte Jurafrage definitiv abgeschlossen werden.

Steuern für Unternehmer werden in Genf nicht gesenkt

13.27: Im Kanton Genf sollen die Steuern für Unternehmer nicht gesenkt werden. Gemäss provisorischen Ergebnissen wird die Vorlage am Sonntag mit 58 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt.

Die Änderung des Gesetzes über die Besteuerung natürlicher Personen sollte die lokale Wirtschaft unterstützen. Sie wurde von der Linken und Gewerkschaften wegen befürchteter Steuerausfälle von 30 Millionen Franken pro Jahr mit dem Referendum bekämpft.

GLP bei beiden Vorlagen unterlegen

13.22: Die GLP bedauert die Ergebnisse des heutigen Abstimmungssonntags, wie sie mitteilt. Sowohl bei der BVG-Reform als auch bei der Biodiversitätsinitiative haben die Grünliberalen auf ein Ja gehofft.

Das BVG-Nein sei eine verpasste Chance zur Modernisierung der zweiten Säule. Die BDI hätte derweil dazu beigetragen, den Schutz der Ökosysteme zu verstärken, schreibt die GLP. Auch hier sieht man eine verpasste Chance.

Biodiversitätsinitiative scheitert am Ständemehr

13.13: Die Biodiversitätsinitiative ist bereits am Ständemehr gescheitert. Bisher lehnen sämtliche ausgezählten Kantone das Begehren ab.

Markus Ritter
Bauernverband-Präsident Markus Ritter gehört bei der Biodiversitätsinitiative zu den Siegern der Abstimmung. - keystone

13.00: Die zweite Hochrechnung der SRG bestätigt die Ergebnisse der ersten Hochrechnung. Es bleibt beim 69-Prozent-Nein zur BVG-Reform und beim 63-Prozent-Nein zur Biodiversitätsinitiative.

Regine Sauter sieht verpasste Chance wegen BVG-Nein

12.59: Aus Sicht der Zürcher FDP-Nationalrätin Regine Sauter ist das Nein zur BVG-Reform eine verpasste Chance. Die «Angstmacherkampagne» der Linken habe offenbar bei der Bevölkerung grosse Verunsicherung ausgelöst.

«Wir wollten Personen mit tiefen Einkommen und Teilzeitbeschäftige besser versichern», sagte Sauter am Sonntag zum Schweizer Radio SRF. Zu diesem Zweck habe man einen breiten Kompromiss geschmiedet.

Regina Sauter
Regine Sauter, Nationalrätin (FDP, ZH). - zVg

Der ursprünglich von den Sozialpartnern ausgehandelte Vorschlag sei im Parlament chancenlos gewesen, verteidigte Sauter die von den Räten erarbeitete Vorlage: «Ich sehe nicht, wie wir eine bessere Lösung hätten machen können.»

Der Linken warf die Zürcher Nationalrätin ein konstantes Schlechtmachen der zweiten Säule vor. Auch die Diskussion um die AHV-Zahlen habe nicht geholfen.

Auffällige Ergebnisse aus den Gemeinden

12.55: Ein auffälliges Resultat gibt es aus der Walliser Gemeinde Zwischbergen. Laut den offiziellen Daten lehnten sämtlich 31 Personen, die an der Abstimmung, teilnahmen, die Biodiversitätsinitiative ab. 100 Prozent zu 0 Prozent lautet somit das deutlichste aller Ergebnisse.

12.43: Einzelne Gemeinden hätten die BVG-Reform angenommen. In der Tessiner Gemeinde Personico in der Leventina fällt das Ja mit 69 Prozent besonders deutlich aus. 74 Ja-Stimmen stehen 34 Nein-Stimmen gegenüber.

Personico hätte auch die Biodiversitätsinitiative deutlich angenommen. 72 Prozent sagten Ja dazu.

Mattea Meyer: Abstimmung über BVG ist Denkzettel für Bürgerliche

12.37: SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer sieht im Nein zur BVG-Reform einen Denkzettel für die Bürgerlichen. Die Stimmbevölkerung habe einmal mehr klargemacht, dass sie keine Rentensenkungen wolle.

Im Gespräch mit dem Schweizer Radio SRF widersprach Meyer der These, die Vorlage sei vor allem wegen ihrer Komplexität gescheitert: «Die Menschen haben sehr wohl begriffen, was das für alle bedeutet, nämlich tiefere Renten.»

AHV mattea meyer
Mattea Meyer (SP), spricht im Parlament. - Keystone

Für einen neuen Anlauf zur Pensionskassenreform nannte die Zürcher Nationalrätin drei Eckpunkte. Zum einen will sie weniger Rendite für Banken und Versicherungen. «Die Abzockerei muss bekämpft werden.» Zudem brauche es künftig einen Teuerungsausgleich bei bestehenden Renten, um die Kaufkraft zu schützen, sowie bessere Frauenrenten.

12.30: Nun gibt es auch eine erste Hochrechnung der SRG. Demnach wird die BVG-Reform mit 69 Prozent abgeschmettert. Bei der Biodiversitätsinitiative fällt das Nein mit 63 Prozent ebenfalls deutlich aus.

12.28: In Zürich zeichnet sich ein Nein zur kantonalen Abstimmung über die Streichung der Stipendien-Wartefrist ab. Sprich: Die Wartefrist von fünf Jahren wird beibehalten.

Der Kantonsrat wollte die Frist streichen. Die SVP ergriff gegen diesen Entscheid das Referendum.

12.22: Glarus ist als erster Kanton vollständig ausgezählt. Die BVG-Reform wird mit über 67 Prozent abgelehnt. Die Biodiversitätsinitiative mit fast 66 Prozent.

Abstimmung: Politologe rechnet mit deutlichem BVG-Nein

12.15: Laut Politologe Urs Bieri vom Forschungsinstitut gfs.bern wird das Nein zur Pensionskassenreform «sehr deutlich». Der Ja-Stimmen-Anteil werde im Bereich zwischen 30 und 40 Prozent liegen, sicherlich nicht darüber.

Bieri sprach im Schweizer Radio SRF von einer «harten Niederlage für die Behörden». Es habe Kritik und Misstrauen gegeben, ob die Probleme bei der Finanzierung der zweiten Säule wirklich real seien. «Ein gemeinsames Problembewusstsein war nicht vorhanden.» Lukas Golder, ebenfalls Politologe von gfs.bern, sprach im Schweizer Fernsehen SRF von einer «Ohrfeige» und einer «Klatsche».

Hast du abgestimmt?

Die Vorlage zur Reform der zweiten Säule war im Abstimmungskampf hoch umstritten. Die Befürworter-Seite sprach von einem «guten Kompromiss», die Gegnerinnen und Gegner bezeichneten die Reform als «miserabel und grottenschlecht». Im Fokus stand unter anderem die Komplexität der Vorlage. Auch die vom Bund falsch publizierten Zahlen zur AHV waren offenbar Wasser auf die Mühlen der Gegnerschaft.

12.00: Erste SRG-Trends zeigen, dass beide Vorlagen abgelehnt werden dürften. Das Volk spricht sich gegen die Biodiversitätsinitiative und gegen die BVG-Reform aus. Hier geht es zu den detaillierten Ergebnissen.

Erste Gemeinde veröffentlicht Resultate

11.30: Es ist schon fast Tradition an einem Abstimmungssonntag: Einige Gemeinden veröffentlichen unerlaubterweise bereits vor 12 Uhr erste Ergebnisse.

Wie unter anderem der «Tages-Anzeiger» berichtet, wird die BVG-Reform in Münchwilen AG mit 181 zu 79 Stimmen abgelehnt. Auch die Biodiversitätsinitiative ist bei der heutigen Abstimmung chancenlos – dort ist das Ergebnis 191 zu 68.

Biodiversitätsinitiative
Die Abstimmung zur Biodiversitätsinitiative dürfte eine klare Sache werden. - keystone

11.25: Auch in mehreren Kantonen finden am Sonntag Urnengänge statt. Insgesamt wird in 13 Kantonen über 18 Vorlagen entschieden.

Die Übersicht über die kantonalen Abstimmungen findest du hier.

Umfragen vor Abstimmung lassen Nein vermuten

11.00: Die neusten Umfragen zeigten, dass es das Ja-Lager bei beiden Abstimmungen schwer haben dürfte. Eine Mehrheit lehnte sowohl die BVG-Reform als auch die Biodiversitätsinitiative ab.

Hier geht es zur ausführlichen Vorschau.

Kommentare

User #1350 (nicht angemeldet)

Roesti ist wenigstens qualifiziert-wichtig.baume nur teuer unnoetig,sorry.

User #1965 (nicht angemeldet)

Wagt sich Röschtig überhaupt noch unter die Leute?

Weiterlesen

BVG-Reform Biodiversitätsinitiative Abstimmung
849 Interaktionen
Abstimmung
2 Interaktionen

Mehr Abstimmung

Mehr aus Stadt Bern

Bundesrätin Karin Keller-Sutter
14 Interaktionen
Kinder alle am Handy
2 Interaktionen