AHV-Reform ist parlamentarisch unter Dach und Fach
Nach langem Tauziehen ist die AHV Reform durchs Parlament. Doch Grüne und Linke sind noch nicht zufrieden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die AHV Reform ist von den Räten ratifiziert worden.
- Sie sieht ein ganzes Bündel von Massnahmen vor.
- Das Rentenalter für Frauen soll auf 65 Jahre angehoben werden.
- Die Anhebung des Frauenrentenalters wird von der Linken kritisiert.
Das Parlament hat die Beratung über die AHV Reform abgeschlossen. Für Frauen wird das Rentenalter von 64 auf 65 Jahre erhöht. Zudem wird die Mehrwertsteuer angehoben. Mit dem Resultat sind linke Kreise aber nicht zufrieden.
Sie haben das Referendum angekündigt. Mit der AHV Reform sollen die Renten für die nächsten Jahre gesichert werden. Wegen der Alterung der Bevölkerung benötigt die AHV bis 2030 26 Milliarden Franken. In den vergangenen Jahren sind alle Bemühungen, die AHV zu sanieren, gescheitert – die letzte Reform fand 1997 statt.
Die AHV Reform – Bündel von Massnahmen
Die nun parlamentarisch unter Dach und Fach gebrachte Reform kombiniert ein ganzes Bündel von Massnahmen. Das Rentenalter für Frauen wird von 64 auf 65 erhöht. Neun Frauenjahrgängen, die von dieser Erhöhung betroffen sind, wird die Anhebung kompensiert. Falls die Reform im Jahr 2023 in Kraft tritt, sind das Frauen mit den Jahrgängen 1960 bis 1968.
Das Rentenalter der Frauen wird in Schritten von drei Monaten pro Jahr angehoben. Durch diese Massnahme sollen innerhalb von zehn Jahren zehn Milliarden Franken gespart werden können.
Zuschlag zur Rente für Betroffene
Die neun Jahrgänge der Frauen erhalten den Ausgleich auf ihre Rente lebenslang. Sie können ihre Rente ab dem regulären Rentenalter beziehen und erhalten einen Zuschlag. Oder sie können die Rente vorbeiziehen und haben einen kürzeren Kürzungssatz als die nicht betroffenen Frauen.
Die beiden Massnahmen können nicht kumuliert werden. Zudem wird eine Abstufung entsprechend des Einkommens angewandt.
Die Zuschläge bei regulärem Bezug belaufen sich auf 160 Franken für Frauen mit einem Einkommen bis 57'360 Franken. Hundert Franken gibt es für ein Einkommen zwischen 57'360 Franken und 71'700 Franken. Und fünfzig Franken gibt es für ein Einkommen ab 71'701 Franken.
Linke sind nicht zufrieden
Vertreterinnen und Vertreter der Linken kritisieren die Anhebung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre. Die AHV werde auf dem Buckel der Frauen stabilisiert, hiess es etwa. SP und Grüne wollen das Gesetz am Freitag in der Schlussabstimmung ablehnen und das Referendum ergreifen.