Albert Rösti: Trump-Aussage «nicht als Bundesrat» gemacht
Das Wichtigste in Kürze
- Für seine Aussage, er tendiere «eher zu» Donald Trump, erntete Albert Rösti Kritik.
- Nun hält er fest: Als Bundesrat sollte man Wahlen im Ausland nicht kommentieren.
- Der persönliche Albert Rösti sei mit ihm durchgegangen.
Albert Rösti hat sich am Sonntagabend halbwegs von seiner Aussage distanziert, er würde «eher zu» Donald Trump als US-Präsidenten tendieren. Im Westschweizer Fernsehen RTS erklärte er, ein Bundesrat sollte sich nicht zu Wahlen im Ausland äussern. Der persönliche Albert Rösti sei mit ihm durchgegangen.
«Ich habe auf die Frage eines Schülers eher als Albert Rösti geantwortet. Bin mir aber bewusst, dass ein Bundesrat Wahlen im Ausland nicht kommentieren sollte.» Das hielt er gegenüber der Tagesschau des Westschweizer Fernsehens fest.
Zudem sagte der SVP-Bundesrat im Interview mit der «NZZ», dass er das zu Trump so nicht gesagt habe. «Zudem war das eine Aussage, die ich als Albert Rösti im Austausch mit einem Schüler gemacht habe, nicht als Bundesrat.» Ihm sei aber klar, dass er «den Bundesratshut bei einer öffentlichen Veranstaltung nicht einfach ablegen» könne.
Für Donald Trump hatte sich Rösti am vergangenen Montag bei einem Austausch mit Schülerinnen und Schülern in Basel ausgesprochen. Er antwortete einem Schüler, dass er bei den US-Wahlen am 5. November «eher zu» Trump tendiere.
Sollte sich ein Bundesrat persönlich zu Wahlen im Ausland äussern dürfen?
Er erwarte sich von diesem eher einen Frieden in der Ukraine. Trump sei der einzige Präsident, der die USA während seiner vier Jahre im Amt nicht in einen Krieg geführt habe. Er räumte jedoch auch ein, dass die Persönlichkeit des Kandidaten problematisch sei.
Albert Rösti erntete für Trump-Aussage Kritik
Röstis Antwort stiess im Nachgang auf etliche Kritik. Der Politologe Michael Hermann etwa bezeichnete sie als «aus diplomatischer Sicht problematisch».
Bundespräsidentin Viola Amherd hingegen hielt sich in der Frage an die Gepflogenheiten. Sie erklärte, es seien die Wählerinnen und Wähler in den USA, die zu entscheiden hätten.
«Da mischen wir uns nicht ein. Und arbeiten mit den demokratisch gewählten Staatsoberhäuptern zusammen», sagte sie vor den Mitgliedern des Verbandes der Auslandspresse in Bern.