Christoph Blocher verteidigt Verhalten der Jungen SVP
Alt Bundesrat Christoph Blocher sieht keinen Grund, bei der JSVP wegen mutmasslichen Kontakten zum Rechtsradikalen Martin Sellner zu intervenieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Strategiechefin der JSVP soll sich mit Martin Sellner getroffen haben.
- Laut Christoph Blocher könne man mit allen Leuten reden.
- Einfach verbünden solle man sich mit ausländischen Strömungen nicht.
Der frühere SVP-Bundesrat Christoph Blocher hat die Junge SVP verteidigt. Die Mutterpartei müsse nicht eingreifen wegen eines mutmasslichen Treffens der Strategiechefin der Jungpartei, Sarah Regez, mit dem österreichischen Rechtsextremen Martin Sellner.
Reden könne man mit allen Leuten, einfach verbünden solle man sich mit ausländischen Strömungen nicht, sagte Christoph Blocher etwa in der vorab veröffentlichten «Samstagsrundschau» von Radio SRF und im Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» von Samstag. Denn bei solchen Strömungen wisse man nie, «wohin sie laufen».
Hintergrund sind Rücktrittsforderungen an die Baselbieter Politikerin Sarah Regez, die Strategiechefin der JSVP, die in der vergangenen Woche auch aus den eigenen Reihen laut geworden waren. Regez nahm gemäss «Sonntagsblick» vom 31. März an einem geheimen Treffen mit Sellner teil, an dem auch Mitglieder der rechtsextremen Gruppierung «Junge Tat» anwesend waren.
Die Jungen machen lassen
Die Mutterpartei müsse in der Sache nicht eingreifen, sagte Blocher: Man müsse die Jungen machen lassen. Und dort finde die Diskussion ja statt. Konkret hatten sich am Dienstag sechs Kantonalsektionen der Jungen SVP von extremistischen Positionen distanziert. In einer Medienmitteilung forderten sie von der Leitung der Jungpartei eine klare Abgrenzung gegenüber Rechtsradikalen.
Nils Fiechter, Präsident der Jungen SVP und Beziehungs-Partner von Regez, sagte vergangene Woche allerdings gegenüber Schweizer Radio SRF, dass Regez ihr Amt niederlege, komme «definitiv nicht infrage».
Die Jungen müssten einfach schauen, dass sie «nicht in ein Fahrwasser» gerieten, sagte Blocher im eigenen Kanal «Teleblocher» zu dem Thema weiter. «Das gilt auch für die Alten.» Eine Vernetzung habe es allerdings nicht gegeben, hob er hervor.