FDP will nun den Bau moderner AKW vorantreiben

Miguel Pereiro
Miguel Pereiro

Bern,

FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen begrüsst den EU-Entscheid, Atom- und Gaskraftwerke als nachhaltig einzustufen und will nun in der Schweiz vorwärtsmachen.

FDP AKW Taxonomie EU
FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen an der Herbstsession 2019. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der EU werden Investments in Gas und Atomenergie als nachhaltig eingestuft.
  • Eine nachvollziehbare Entscheidung, findet FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen.
  • Auch in der Schweiz müsse der Bau von neuen, modernen AKW möglich werden.

Die Europäische Union will private Investitionen in nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten lenken. Dazu hat sie ein Klassifikationssystem ins Leben gerufen, nach dem Investments eingestuft werden. Nach dem Entscheid des EU-Parlaments vom Mittwoch erhalten auch Gas- und Atomkraftwerke ein grünes Label.

Die Grünen AKW
Nationalrat und Grünen-Parteipräsident Balthasar Glättli während einer Meidenkonferenz in Bern im Februar 2022. - Keystone

Ein Entscheid, der Klimaschützer auch hierzulande toben lässt. Grünen-Präsident Balthasar Glättli spricht gegenüber Nau.ch von einem verheerenden und verantwortungslosen Entscheid. «Nicht nur fürs Klima, sondern auch für den Frieden, die Sicherheit, die Demokratie.»

Für die FDP hingegen ist dieser Entscheid nachvollziehbar. Nationalrat Christian Wasserfallen begrüsst, dass die EU Kernkraftwerke und Gaskraftwerke als nachhaltig einstuft – und nicht als klimafreundlich, wie er betont: «Nachhaltigkeit besteht immer aus 3 Säulen: Ökologie, Wirtschaftlichkeit, Sozialverträglichkeit.»

Christian Wasserfallen Gentechnik
Christian Wasserfallen ist Nationalrat der FDP. - Keystone

«Ohne Kernenergie werden wir zu wenig Strom haben und die Pariser Klimaziele nie erreichen», so Wasserfallen. Gaskraftwerke seien aufgenommen worden, weil sie für die gleiche Menge Strom nur halb so viel CO2 ausstossen würden wie Kohlekraftwerke.

FDP: Zum Strommix der Zukunft gehört auch Atomkraft

Der FDP-Nationalrat hat klare Vorstellungen, wie der Schweizer Strommix zukünftig aussehen soll: «Wir brauchen neben der Wasserkraft und anderen Erneuerbaren auch Atomkraft der vierten Generation.»

Gaskraftwerke würden dabei eher eine Nebenrolle spielen; Erdgas sei in diesen grossen Mengen wesentlich schwieriger erhältlich und vor allem teurer. «Im Gegensatz zu Gas können die Brennelemente von Kernkraftwerken weltweit diversifizierter und für 4 bis 7 Jahre Vollbetrieb beschafft werden», so Wasserfallen.

Wie stehen Sie zum Neubau von AKW in der Schweiz?

Doch seit der Volksabstimmung von 2016 ist der Neubau von AKW hierzulande verboten. Damit die Schweiz moderne AKW bauen kann, müsste das Technologieverbot erst aus dem Gesetz gestrichen werden. «Dafür wird sich die FDP als technologieoffene Partei einsetzen, was wir bereits vor dem Krieg in der Ukraine in einem Positionspapier verankert haben.»

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