Für Armin Capaul ist die Reaktion im Fall Tamins «voll daneben»
Die Behörden sehen keinen Anlass, im Fall der von der Alp ausgeschlossenen Hornkuh tätig zu werden. Armin Capaul, Vater der Hornkuh-Initiative, legt nach.
Das Wichtigste in Kürze
- Diskriminisert die Alpgenossenschaft Tamins Kühe mit Hörnern?
- Die Behörden sehen keinen Handlungsbedarf. «Das ist voll daneben», sagt Armin Capaul.
- Der Vater der Hornkuh-Initiative glaubt nicht, dass es sich um einen Einzelfall handle.
In Tamins GR dürfen Kühe mit Hörnern im Sommer nicht auf die Alp – das hat den Vater der Hornkuh-Initiative, Armin Capaul, auf den Plan gerufen. Er prüft eine Strafanzeige. An diverse Amtsstellen hat er deshalb Briefe geschickt. Doch dort reagiert man lediglich mit einem Schulterzucken, wie die «Südostschweiz» schreibt.
«Sollen doch ein paar Hornlose unten bleiben!»
Beim kantonalen Landwirtschaftsamt weiss man von keinem Verfahren, und sieht deshalb keinen Grund, tätig zu werden. Während Capaul von Diskriminierung redet, spricht der Bündner Bauernverband von einem Einzelfall. Man sehe keine Tendenz, dass bald nur hornlose Kühe auf die Alp dürften. Und die Alpkommission streicht heraus, dass es halt nur für 75 Kühe Platz habe.
«Dann sollen doch die Hornlosen unten bleiben», findet Capaul. Ein Einzelfall dürfe eben nicht Schule machen: «Ich weiss ja nicht, was denen alles noch einfällt!» Er bleibe in Kontakt mit seinem Anwalt vor Ort und warte auf weitere Informationen.
Alles für die Kuh
Zumindest etwas mehr Informationen als bisher bekannt sind. Die nonchalante Reaktion in seiner Bündner Heimat findet Capaul jedenfalls «voll daneben». Denn: «Die Hornkühe würden ja auch gerne auf die Alp Kräuter fressen gehen.» So aber würden Hornkühe diskriminiert.
Kein Problem mit dem Entscheid der Alpgenossenschaft Tamins hat dagegen der Besitzer der betroffenen Hornkuh, Daniel Roffler. Capaul lässt das kalt: «Ich mache das für die Kühe, nicht für die Bauern.»