Grünen-Nationalrätin Brenzikofer will Luxussteuer für Privatjets

Aglaja Bohm
Aglaja Bohm

Bern,

Flüge mit Privatjets erzeugen hohe Emissionen und werden in der Schweiz populärer. Florence Brenzikofer will dem mit einer Luxussteuer entgegenwirken.

Grüne
Die Grünen-Nationalrätin Florence Benzikofer fordert eine Luxussteuer für Privatjets. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2022 sind laut Greenpeace 60 Prozent mehr Privatjets gestartet in der Schweiz.
  • Florence Brenzikofer will nun, dass auf Privatjets eine Luxussteuer erhoben wird.
  • Das reduziere die Attraktivität und mit den Einnahmen könne man den Klimaschutz fördern.

Nationalrätin Florence Brenzikofer (GR/BL) sagt Privatjets den Kampf an. Privatflüge verursachten in der Schweiz im Jahr 2022 gesamthaft so viel Emissionen wie 21'000 Schweiz Haushalte. Privatjets würden exemplarisch Ungleichheiten aufzeigen. 80 Prozent der Weltbevölkerung habe noch nie ein Flugzeug bestiegen.

Privatjets
Privatjets sind besonders schädlich für die Umwelt. (Archivbild) - keystone

Brenzikofers Forderung: Auf Privatjets soll eine Luxussteuer erhoben werden. Eine entsprechende Motion mit Unterschriften von Nationalräten der Grünen und der SP hat sie diese Woche eingereicht.

Italien macht es vor

Gestützt wird ihre Forderung darauf, dass ein Prozent der weltweiten Bevölkerung für die Hälfte der Treibhausgasemissionen durch Flugzeuge verantwortlich ist. Ein Privatflugzeug verursache nämlich das Zehnfache an Emissionen pro Kopf im Vergleich zu Standardflügen.

Befürworten Sie eine Luxussteuer für Privatjets?

Eine Besteuerung von Privatjets reduziere einerseits die Attraktivität von Privatjets, schreibt Brenzikofer. Andererseits könnten die Mehreinnahmen für Innovationsförderung im Klimaschutz genutzt werden, heisst es weiter. Italien kenne bereits seit Jahren eine Gewichts-, Personen- und Distanzabhängige «Luxussteuer» auf Privatjets.

Auf Anfrage von Nau.ch betont Benzikofer: «Es ist mir wichtig, dass es eine EU-kompatible Lösung gibt.» Sonst lehne es der Bundesrat einmal mehr mit dieser Begründung ab. Staatliche Flugzeuge und solche, die für Notfälle wie medizinische Rettung und Brandbekämpfung verwendet werden, sollen von der Steuer ausgenommen werden.

Diese Regel würde in der Schweiz insbesondere die Bundesratsjets und die Ambulanz-Jets der Rega betreffen.

Kommentare

User #3398 (nicht angemeldet)

Unglaublich wie diese " weltverbessere" so gegen die Luftfahrt durchdrehen... dabei macht der Flugverkehr nicht mal 3% des gesamten co2 Ausstoss aus. Da gäbe es noch wichtiger Verursacher die man erst in die Pflicht nehmen solle.. und die effektive Ursache wollen die Moralisten ja nicht angehen: Familienplanung und Verhütung in den Staaten mit starkem Bevölkerungswachstum.

User #4762 (nicht angemeldet)

Wenn die Steuer kommt, wird das Flugzeug halt in einem anderen Land Immatrikuliert. Fliegt dann immer noch in die Schweiz, aber das Geld bekommt dann ein anderer Staat.

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