Grüner Nationalrat Daniel Brélaz (70) in Quarantäne
Das Wichtigste in Kürze
- Nationalrat Daniel Brélaz (VD/GPS) ist seit Montag in Quarantäne.
- Der 70-Jährige zeigt keinerlei Symptome, muss aber bis und mit Freitag zu Hause bleiben.
- Sein Sohn hatte sich testen lassen, das Ergebnis fiel positiv aus, verrät er Nau.ch.
Es ist passiert: Der erste Nationalrat ist bereits in Quarantäne. Nau.ch weiss: Der Grüne Daniel Brélaz (VD) darf zehn Tage lang nicht nach Bern kommen. Auf Anfrage bestätigt Brélaz die Quarantäne. Er zeige allerdings keinerlei Symptome, sagt er.
Daniel Brélaz verpasst wichtige Abstimmungen
Erst nächsten Montag darf Brélaz wieder das Bundeshaus betreten. Es störe ihn eigentlich nicht, zu Hause bleiben zu müssen, so der Waadtländer. «Es ist nun mal so, das sind die Regeln», erzählt er am Telefon. Ob es ihn denn nicht nerve, die Abstimmungen zu verpassen?
«Ja, die einzigen, bei denen es vielleicht auf eine Stimme ankommen könnte, wären das CO2-Gesetz und das Medienpaket. Die dürften knapp ausfallen», so der 70-Jährige. In der Frühlingssession hatte sich Brélaz für finanzielle Hilfe an die Medien ausgesprochen. Er hatte auch für die Flugticketabgabe gestimmt.
Sohn ist Covid-positiv
Doch wieso musste Brélaz überhaupt in Isolation? «Mein Sohn kam letzten Dienstag zu uns Abendessen. Dann liess er sich testen.» Der Test fiel positiv aus, die Richtlinien der Parlamentsdienste sind klar: Quarantäne.
Brélaz hat sich am Sonntag auch testen lassen: «In Lausanne geht es länger, bis die Resultate da sind. Wenn alles gut geht, sollte ich das Ergebnis heute Nachmittag bekommen.» Dass aber weder er noch seine Frau keine Symptome aufzeigten, deute, vor allem in seiner Altersgruppe, eher auf ein negatives Testresultat, so Brélaz.
Dass der Ratsbetrieb von Quarantänen gestört werden könnte, sieht Brélaz eher gelassen: «Solange es nur zwei oder drei pro Kommission sind, geht es ja.»
Faktisch wäre Brélaz schon am Freitag, 20 Uhr aus seiner Quarantäne entlassen, sagt er lachend. Da es aber dann keine Sitzung gibt, wird er wieder am Montag im Bundeshaus sitzen können.
Grüne vermissen Stimme von Daniel Brélaz
Bei seiner Partei sehen die Absenz nicht alle so gelassen. Denn gerade am Mittwoch könnte es bei der Abstimmung über das Stimmrechtsalter 16 sehr eng werden. «Da wird er uns definitiv fehlen», sagt etwa Nationalrätin Sibel Arslan.
Für die Baslerin ist klar: «Es muss eine Möglichkeit geben, dass Parlamentarier aus der Quarantäne ihre Stimme abgeben können.» Denn, da sind viele mit der Grünen einig: Brélaz wird wohl nicht der letzte Politiker sein, der in Quarantäne muss. Aber jedenfalls der erste.
Update 15 Uhr: Daniel Brélazs Testresultat ist negativ. Er muss aber nach wie vor in Quarantäne bleiben.