Jacqueline Badran ärgert sich über Musik für Zürcher ÖV-Fahrer
In Zürcher Bussen dürfen die Chauffeure und Chauffeusen neu Musik hören. Darüber nervt sich SP-Nationalrätin Jacqueline Badran – und wird dafür kritisiert.
Das Wichtigste in Kürze
- SP-Nationalrätin Jacqueline Badran sorgt in den sozialen Medien für Wirbel.
- Auf Twitter-Nachfolger X kritisiert sie, dass Chauffeure in Zürich Musik hören dürfen.
- Badran erntet dafür Kritik – auch aus der eigenen Partei.
Musik kann den Alltag deutlich angenehmer machen – das gilt auch für die Chauffeure und Chauffeusen im Zürcher ÖV. Doch längst nicht alle finden es gut, wenn sie laut ihren Lieblingssound hören.
Auf X, vormals Twitter, regt sich die Zürcher SP-Nationalrätin Jacqueline Badran über die Klänge auf. Die Leute im Bus würden «ungefragt mit einem Soundteppich belästigt», schreibt die Politikerin. Und weiter: «Absolut niemand ausser dem Chauffeur findet das gut.»
An die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) gerichtet fragt Badran: «Seit wann genau ist es erlaubt, dass im Fahrerstand Heavymetal bis Ethnogeduddel läuft?»
Mit dem Post löst die 62-jährige SP-Frau eine heftige Debatte aus. Doch: Die meisten stellen sich dabei auf die Seite des Fahrpersonals und kritisieren Badran.
SP-Kollegin und Baselbieter Nationalrätin Samira Marti kommentiert: «Also in Basel war das eine gewerkschaftliche Erfolgsgeschichte.» Seit Juli 2022 ist es bei den Basler Verkehrsbetrieben offiziell erlaubt, im Führerstand Musik zu hören. Dies nach einer einjährigen Versuchsphase.
VBZ reagieren nicht auf Post von Jacqueline Badran
Auch die Gewerkschaft VPOD lässt es sich nicht nehmen, in die Diskussion mit Jacqueline Badran einzusteigen. Der Verband des Personals öffentlicher Dienste schreibt: «Das war ein gewerkschaftlicher Erfolg unserer VBZ-Kollegen. Sie hatten das in einer Petition gefordert und durchgesetzt.»
Bei den VBZ läuft nun seit diesem Sommer ein entsprechendes Pilotprojekt. Das Fahrpersonal darf demnach Musik in begrenzter Lautstärke hören.
Auf Badrans X-Post reagieren die Verkehrsbetriebe Zürich nicht. Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» wollen sie die Äusserung der Nationalrätin ebenfalls nicht kommentieren.
Sprecher Oliver Obergfell sagt aber, die Rückmeldungen der Fahrer seien durchwegs positiv. Auch von Kunden habe man kaum negatives Feedback erhalten. Eine Auswertung sei bisher noch nicht vorgenommen worden. Bis im kommenden Sommer läuft das Pilotprojekt noch.