Gerhard Pfister

Mitte-Politiker Gerhard Pfister fordert eigene Schweizer Sanktionen

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Glarus,

Nur übernehmen genüge nicht. Deutliche Worte von Politiker Gerhard Pfister an der Delegiertenversammlung. Er fordert eine eigenständige Sanktionspolitik.

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Gerhard Pfister, Parteipräsident von die Mitte während der Delegiertenversammlung der Mitte-Partei am Samstag, den 7. Mai 2022, in der Lintharena in Naefels GL. (KEYSTONE/Christian Merz) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gerhard Pfister spricht sich für eine eigenständige Schweizer Sanktionspolitik aus.
  • Das Land muss laut dem Mitte-Chef mehr Verantwortung übernehmen.
  • Die Mitte will zudem eine «zeitnahe» Umsetzung der Beschaffung des Kampffliegers F-35.

Deutliche Worte von Mitte-Parteichef Gerhard Pfister!

Der Politiker fordert vom Bundesrat eine eigenständige Sanktionspolitik. Die Schweiz müsse wegen der Bedeutung ihres Finanz- und Handelsplatzes für Russland mehr Verantwortung übernehmen.

Wertfreie Globalisierung sei zu Ende

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine sei nach der Corona-Pandemie die zweite grosse Zäsur innerhalb kurzer Zeit. Das sagte Parteipräsident Gerhard Pfister am Samstag an der Delegiertenversammlung der Mitte in Näfels im Glarnerland. Das Dogma des Westens, Wandel durch Handel, sei naiver Liberalismus, die wertefreie Globalisierung sei zu Ende.

Der Westen müsse wieder stärker Verantwortung übernehmen und für seine Werte einstehen. Laut Pfister geht es bei diesen Werten um Demokratie und Rechtsstaat, um Freiheit und Menschenrechte, um Solidarität und Chancengerechtigkeit. Wirtschaft ohne Werte, nur dem Profit verpflichtet, das gehe nicht auf, sagte Pfister.

Gerhard Pfister will eigenständige Schweizer Sanktionspolitik

Gemäss dem Mitte-Parteichef ist es richtig, dass die Schweiz die EU-Sanktionen gegenüber Russland mitträgt. Einem Aggressor unter dem Vorwand der Neutralität in die Hände zu spielen, sei das Gegenteil von Neutralität. Aber nur die EU-Sanktionen mit Verzögerung zu übernehmen, genüge nicht. «Wir verlangen eine kohärente, umfassende und eigenständige Sanktionspolitik der Schweiz», so der Zuger Nationalrat weiter.

Die Schweiz müsse angesichts der Bedeutung und des Know-hows ihres Finanz- und Handelsplatzes für Russland mehr Verantwortung übernehmen. Die Schweiz trage eine Mitverantwortung, «dass dieser Krieg nicht weiter aus der Schweiz heraus finanziert wird».

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Gerhard Pfister, Parteipräsident Die Mitte, spricht an der Delegiertenversammlung der Mitte-Partei am Samstag in der Lintharena in Näfels GL. - Keystone

Die Mitte erwartet laut ihrem Parteipräsidenten, dass der Bundesrat die wirtschaftlichen Konsequenzen im Auge behält. Die Landesregierung müsse die nötigen Massnahmen vorbereiten, um die Kaufkraft der Bevölkerung zu stützen. Zudem müsse die Energieversorgung möglichst unabhängig sichergestellt werden können.

Beschaffung des F-35 «zeitnah» umsetzen

In sicherheitspolitischer Hinsicht verlangen Gerhard Pfister und seine Partei, dass der Bundesrat die Beschaffung des neuen Kampffliegers F-35 «zeitnah umsetzt». Zudem müsse mehr Geld für die Armee gesprochen werden. Ab 2030 müssten jährlich bis zu einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Sicherheit der Schweiz zur Verfügung stehen.

Mehrheit Kampfjet Initiative
Gerhard Pfister und seine Partei verlangen, dass der Bundesrat die Beschaffung des neuen Kampffliegers F-35 «zeitnah umsetzt». Photo: Joe Giddens - DPA

Der Angriff Putins auf ein europäisches Land bedeutet Pfister zufolge eine «Zeitenwende». Der Krieg erfordere neue Antworten auf alte Fragen. Zum Beispiel auf die Frage, ab wann Neutralität unanständig sei.

Die Schweiz suche nach Antworten. Mindestens das «sind wir dem ukrainischen Volk schuldig», sagte Pfister. Denn das ukrainische Volk zahle einen hohen Preis dafür, dass es die westlichen Werte «auch für uns verteidigt».

Die Schweiz habe ein vitales Interesse daran, dass die Ukraine nicht fällt. «In Kiew werden auch wir verteidigt», betonte Parteichef Pfister.

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