Neuer Generalsekretär: Albert Rösti holt Yves Bichsel ins Uvek
Der Bundesrat hat die Generalsekretäre an der ersten Sitzung des Jahres bestätigt. Albert Rösti holt einen umstrittenen Hardliner: Yves Bichsel.
Das Wichtigste in Kürze
- Yves Bichsel wurde heute als Generalsekretär für Albert Röstis Uvek bestätigt.
- Der frühere SVP-Generalsekretär und Blocher-Vertraute arbeitet derzeit beim Kanton Bern.
- Er gilt als strammer Parteisoldat und ist Mitglied einer Freikirche.
Kennengelernt haben sich Albert Rösti und Yves Bichsel im selben Dorf – in Uetendorf, BE. Nun wollen beide auf der höchsten Staatsebene zusammenarbeiten. Der neue Bundesrat will Yves Bichsel als Generalsekretär für das Umwelt-, Verkehrs-, Energie- und Kommunikationsdepartement haben. Diese Wahl hat das Kollegium bestätigt.
In der SVP ist Bichsel bereits gut vernetzt. Im Jahr 2008 wurde der ehemalige Mediensprecher zum Generalsekretär ernannt.
2004 holte ihn alt Bundesrat Christoph Blocher ins Justizdepartement, wo er stellvertretender Generalsekretär war. Danach arbeitete Bichsel auch unter Ueli Maurer – als «Spion» Blochers, so die Gerüchte.
Vor sechs Jahren wechselte der gelernte Chemiker dann zum Kanton Bern. Regierungsrat Pierre Alain Schnegg wollte ihn zum Generalsekretär der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion machen. Wie der «Bund» damals berichtete, fiel Bichsel jedoch durch das Bewerbungsverfahren: Ihm fehle die nötige Sozialkompetenz. Schnegg ordnete dann aber ein zweites Bewerbungsverfahren an – und Bichsel kam durch.
Yves Bichsel wird als erzkonservativ und strammer Parteisoldat beschrieben. Ein guter und fleissiger Mann sei er, intelligent und zuverlässig. Er gilt aber auch als Meister der Provokation. Bichsel ist gegen Einwanderung, hohen Sozialausgaben und «die völlig übertriebene Angstmacherei vor Klimakatastrophen».
Wie sich dies mit den Aufgaben im Umweltdepartement von Albert Rösti vereinbaren lässt, wird sich weisen müssen. Schliesslich will dieses die CO2-Emissionen der Schweiz bis in sieben Jahren halbieren.