Philipp Kutter kandidiert nicht für den Bundesrat
Mitte-Nationalrat Philipp Kutter hat sich aus familiären Gründen gegen eine Kandidatur für den Bundesrat entschieden.
Das Wichtigste in Kürze
- Philipp Kutter kandidiert nicht als Nachfolger von Viola Amherd im Bundesrat.
- Er gibt als Begründung seine noch schulpflichtigen Kinder an.
Der Zürcher Mitte-Nationalrat Philipp Kutter hat sich nach längerer Bedenkzeit entschieden, nicht für die Nachfolge von Viola Amherd zu kandidieren. Vorausgegangen waren Abwägungen, ob Kutter, der seit einem Ski-Unfall querschnittgelähmt ist, die Aufgabe auch rein körperlich wahrnehmen könnte.
Als Grund für seine Absage gibt Kutter gegenüber der Agentur Keystone-SDA aber seine Familie an. Er habe schulpflichtige Kinder und wolle als Vater präsent sein.
Kutter: «Bundesräte haben meist keine oder erwachsene Kinder»
«Ich habe mir das gut überlegt. Aber ich muss aus familiären Gründen verzichten», sagte Kutter.
Seine Familie habe Vorrang. Das Amt des Bundesrats sei zu zeitaufwändig, um in der Familie noch präsent zu sein. «Nicht umsonst haben die meisten Bundesrätinnen und Bundesräte keine oder schon erwachsene Kinder.»
Ich habe mich entschieden, nicht für den Bundesrat zu kandidieren. Die Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen. Ich bin mit Leib und Seele Exekutiv-Politiker und finde das Amt reizvoll. Gegen eine Kandidatur entschieden habe ich mich letztlich aus familiären Gründen. pic.twitter.com/DfT9yxc7HI
— Philipp Kutter (@PhilippKutter) January 29, 2025
Kutters Kantonalpartei hatte schon letzte Woche bekanntgegeben, dass sie eine allfällige Kandidatur voll unterstützen würde.
Sein körperliches Handicap habe bei den Überlegungen natürlich auch eine Rolle gespielt, so Kutter. «Erfreulicherweise kam ich da aber zum Schluss, dass das gut funktionieren würde.» Eine Assistenz im Alltag und bauliche Massnahmen hätten sich organisieren lassen.
Spätere Kandidatur nicht ausgeschlossen
In einigen Jahren schliesst der 49-Jährige eine Kandidatur deshalb nicht komplett aus. «Sag niemals nie.» Aber sein Lebensglück hänge nicht von diesem Amt ab.
Gestern hat der Sankt Galler Nationalrat und Bauern-Präsident Markus Ritter als erster seinen Hut in den Ring geworfen. Auch er zögerte zunächst, entschloss sich aber zur Kandidatur, nachdem praktisch alle Top-Favoriten abgesagt hatten. Ihm werden gute Chancen für die Wahl attestiert, was mögliche weitere Kandidatinnen und Kandidaten abschrecken könnte.
Noch nicht zu einer Kandidatur geäussert hat sich die ebenfalls hoch gehandelte Luzerner Ständerätin Andrea Gmür. Gewartet wird auch noch auf den Entscheid des Walliser Staatsrats und ehemaligen Parteipräsidenten Christophe Darbellay. Seine Zusage gilt mittlerweile aber als unwahrscheinlich.