Quarantäne für Kosovaren, Amis & Co. verbietet sogar Spazieren
Der Bundesrat zieht die Corona-Schraube an. Wer aus Risiko-Ländern einreist und beim Einkaufen oder Spazieren erwischt wird, riskiert drakonische Strafen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer aus einem Risiko-Gebiet in die Schweiz einreist, muss in eine zehntägige Quarantäne.
- Während dieser Zeit ist es Betroffenen nicht einmal erlaubt, frische Luft zu schnappen.
- Wer beim Einkaufen oder Spazieren erwischt wird, muss mit Bussen bis zu 10'000.- rechnen.
Die Zahl der neu mit dem Coronavirus infizierten Personen steigt in der Schweiz wieder an. An seiner letzten Sitzung vor den Sommerferien hat der Bundesrat die Massnahmen deshalb wieder verschärft.
Besonders hart trifft es Personen, die aus Risikogebieten einreisen. Sie müssen in eine zehntätgige Quarantäne. Und dabei kennt der Bund keinen Pardon. Geschäftsreisende, aber auch heimkehrende Schweizer Touristen, müssen sich völlig isolieren.
Spaziergänge, Jogging-Runden, Einkaufen: Alles verboten! Wer sein Haus verlässt, kann mit einer Busse bis zu 10'000 Franken bestraft werden. «Der Zweck der Quarantäne besteht darin, die Übertragungskette zu unterbrechen», begründet das Bundesamt für Gesundheit.
Sogar «frische Luft schnappen» ist verboten
Der physische Kontakt mit anderen müsse deshalb vermieden werden. Sozialer Austausch dürfe nur elektronisch via Skype oder Telefon stattfinden. Sogar «frische Luft schnappen» verbietet der Bund in seiner FAQ-Liste ausdrücklich.
Betroffen vom Regime sind Einreisende aus 29 Staaten, darunter die USA, Serbien, Kosovo und Schweden. Vor allem für in der Schweiz wohnhafte Kosovaren dürfte die Regel vor den Sommerferien für Kopfzerbrechen sorgen.
Denn: Die Quarantäne schmerzt doppelt. Arbeitgeber sind nämlich nicht verpflichtet, in dieser Zeit den Lohn zu bezahlen. Glückt hat bloss, wer Home-Office machen kann. Verlängerte «Quarantäne-Ferien» sind nicht möglich.
Kommen noch mehr Länder auf die schwarze Liste?
29 Länder sind aktuell auf der schwarzen Liste, je nach Entwicklung werden es mehr.In der Verordnung ist geregelt, wann ein Staat oder ein Risikogebiet auf die Liste kommt. Wenn die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Personen innert 14 Tagen die Grenze von 60 überschreitet, fällt der Quarantäne-Hammer.
Der Bund kann allerdings Staaten auch auf die Liste nehmen, wenn keine verlässliche Einschätzung des Risikos möglich ist. Sprich: Wenn Regierungen ihre Corona-Zahlen schönfärben, kann das reichen.
Die Liste wird laufend nachgeführt. Wer Sommerferien im Ausland gebucht hat, ist also gut beraten, die Lage im Zielland aufmerksam zu beobachten. Zumindest, wenn man sich nicht zehn Tage lang selbst einsperren will.