Roger Köppel schäumt wegen Corona-Apéros im Bundeshaus
Die Corona-Zahlen steigen wieder an. Im Bundeshaus pfeifen Politiker aber auf die geltenden Regeln und geniessen gemütliche Apéros , sagt Roger Köppel (SVP).
Das Wichtigste in Kürze
- In Restaurants werden strenge Schutzkonzepte umgesetzt, um Infektionen zu vermeiden.
- Doch laut Roger Köppel ignorieren Parlamentsmitglieder diese Massnahmen im Bundeshaus.
- Er beobachtete im Parlament, wie beim Apéros Abstand und Schutzmasken vergessen gingen.
Alle wissen es, Alain Berset und sein BAG wiederholen es gefühlt jeden Tag: Die Schweiz steht an einem kritischen Punkt in der Pandemiebekämpfung. Nach einer Stagnation steigen die Fallzahlen wieder an, die Lage in Spitälern ist heikel.
Doch laut dem Zürcher SVP-Nationalrat Roger Köppel kümmert das manche Parlamentsmitglieder kaum. In der neuen Ausgabe seines Youtube-Formats, beschreibt er, wie Politikerinnen und Politiker beim Apéro die Regeln vergessen.
Roger Köppel: «Parlamentarier ohne Abstand beim Apéro»
«Ich habe gestern im Bundeshaus gesehen, über Mittag, wie in einer Cafeteria zehn Parlamentarier bürgerlicher Parteien ohne Distanz zu halten, die meisten ohne Masken, einfach Wein getrunken haben», erzählt er. Das gehe aber nicht, so Köppel genervt.
Wenn man den Restaurants «schärfste Sicherheitskonzepte» verordne, könne man im Bundeshaus nicht einfach «all diese Regeln über Bord werfen». Dann müsse man sich nicht fragen, wieso sich kein Mensch an diese Konzepte halte. Und dann dürfe man nicht mit einem Lockdown drohen, wenn sich die Leute nicht an die Massnahmen hielten.
Köppel sagt weiter, er sei kritisiert worden, als er das beobachtet habe. «Das darf dann nicht verbreitet werden», hätten ihm die Parlamentarier gesagt.
Schon vor Jahren kritisierte Köppels «Weltwoche» den Alkoholkonsum mancher Politiker während der Session. Damit machte sich der Zürcher auch parteiintern keine neuen Freunde.