Soldaten müssen trotz WEF-Absage einrücken

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Prättigau,

Wegen der Corona-Pandemie musste das WEF in Davos auf den Sommer verschoben werden. Was passiert nun mit dem Aufgebot von Armee und Luftwaffe?

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Ein Soldat der Schweizer Armee patrouilliert vor der Kongresshalle in Davos GR. (Archiv) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das WEF kann nicht im Januar 2021 in Davos stattfinden.
  • Die für die Sicherheit vorgesehenen Soldaten müssen wohl trotzdem einrücken.
  • Für die Luftwaffe ergeben sich nur kleinere Anpassungen.

Es sei kein leichter Entscheid gewesen, teilte das Weltwirtschaftsforum WEF am Mittwoch mit. Das Jahrestreffen in Davos, unter dem Titel «Great Reset» (Grosser Neustart) wird in den Sommer verschoben. Zu viele Manager und Staatschefs hatten bereits abgesagt oder würden Mühe haben, überhaupt anzureisen. Davos wäre bereit gewesen – und auch die Schweizer Armee.

Armee antizipiert

Bereit, aber auch bereit für einen solchen Entscheid: «Die Armee hat im Zusammenhang mit Covid-19 immer versucht zu antizipieren», betont Armeesprecher Stefan Hofer. Eine mögliche Absage des WEF im Januar 2021 habe man auf dem Radar gehabt. Entsprechend habe man die betroffenen Verbände bereits vor einiger Zeit beauftragt. Für den Fall einer Absage des WEF wurde im gleichen Zeitraum ein regulärer Ausbildungs-WK geplant.

Armeeangehörige WEF
Für das WEF werden jeweils tausende Armeeangehörige eingesetzt (Symbolbild). - Keystone

Für die betroffenen Soldaten heisst das offenbar dennoch: Erst einmal abwarten. Denn ganz definitiv scheint die Planung noch nicht zu sein. «Im Moment hat die Armee die Dienstanzeigen für den Einsatz am WEF, welche in diesen Tagen verschickt werden, gestoppt», so Hofer. «Aber generell gilt, dass ein erlassenes Aufgebot seine Gültigkeit behält, bis es widerrufen oder die Dienstleistung verschoben wird.»

Luftwaffe kaum tangiert durch WEF-Absage

Während am Boden im Landwassertal bis zu 5000 Soldaten vorgesehen waren, hätten auch F/A-18 der Luftwaffe die Staatsoberhäupter und Billionäre schützen sollen. Für sie ergeben sich aber nur geringe Änderungen, heisst es aus dem Armeestab. Weil die Luftpolizei so oder so ab Januar 2021 im 24-Stunden-Betrieb ist, müssen keine Trainings eingestellt werden.

Detailanpassungen seien dennoch möglich, führt Stefan Hofer aus. So bei den Dienstplänen der Berufsformationen und Zivilangestellten. Oder beim Zeitpunkt für den Unterhalt von Systemen.

Trump WEF Helikopter
US-Präsident Donald Trump reiste 2018 im Marine-Helikopter ans WEF nach Davos. - Nau.ch

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